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»Deutsche wollen Käse«

Ramazan Akbas verkauft internationale Spezialitäten

Von Tanja Langejürgen
(Text und Foto)
Löhne-Mennighüffen (LZ). »Bol Sültlü Sevgil« ist türkisch und heißt übersetzt »mit viel Milch«. Und es ist der Name eines Waffelschokoriegels, der im Akbas-Supermarkt angeboten wird, einem türkisch-russischen Spezialitätengeschäft. Ramazan Akbas ist der Inhaber dieses Geschäfts an der Lübbecker Straße in Mennighüffen, in dem die Integration funktioniert. Jeder dritte Kunde ist Deutscher.

Angefangen hat alles 1996. »Damals habe ich einen kleineren Laden, auch mit ausländischen Spezialitäten, an der Königstraße gegründet«, erklärt der 35-jährige Espelkamper. Das Geschäft lief gut. Löhne hatte sich als Marktlücke erwiesen. »Meine Kunden wurden immer mehr, die Wünsche immer größer. Das war der Grund, weshalb ich dieses größere Geschäft in Mennighüffen aufgemacht habe.« Das war vor zwei Jahren.
Der Supermarkt im Mennighüffener Ortskern liegt verkehrsgünstig. Das Schild mit der Aufschrift »Akbas-Markt - türkische und russische Spezialitäten« weist daraufhin, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Supermarkt handelt. »Wir haben aber auch internationale Waren. Deshalb möchte ich auch irgendwann den Geschäftsnamen ändern«, erläutert der dreifache Familienvater.
Granatäpfel, große Wassermelonen oder übergroße Kartoffeln, frisches Lammfleisch, Wurst, Käse, unterschiedlichste Konserven, Reis, Nudeln, Oliven, oder Süßigkeiten stehen in den Regalen. »Obst und Gemüse verkaufen wir am meisten. Deutsche greifen am liebsten beim Käse zu. Zu Ostern geht auch viel frisches Lammfleisch über die Theke«, erzählt Ramazan Akbas. Und das Lamm kommt bei ihm nicht aus Neuseeland. Sein Motto: »Die Lebensmittel müssen immer absolut frisch sein.«
Viele russisch- oder türkischstämmige Familien machen ihren Großeinkauf bei »Akbas«. »Ein Drittel unsere Kunden sind Türken, ein Drittel Russen. Viele Kunden freuen sich, in Löhne Waren aus der alten Heimat kaufen zu können. »Da hört man schon mal ein Dankeschön«, sagt Akbas. Manchmal haben Kunden auch besondere Wünsche. »Viele Russen wollen gerne Pferdemilch haben. Das ist allerdings sehr schwierig. Ansonsten gehen wir schon auf die speziellen Vorzüge ein.« Die Käufer kommen aus Löhne, Hüllhorst, Bünde, Bad Oeynhausen, Kirchlengern, Lübbecke oder Minden. Ramazan Akbas beschäftigt fünf Mitarbeiter und bildet zwei Lehrlinge aus.

Artikel vom 26.02.2005