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Beste Noten im Schulduell

»Eins Live« lässt zwei heimische Schulen auf »Silbermond« hoffen

Von Marco Purkhart
Gütersloh (WB). Und wieder bekam Gütersloh Besuch von »Eins Live«. Dieses Mal aber ließ der WDR-Radiosender seine Comedy-Strategen daheim, die Sache war schließlich ernst. Beim einzigartigen »Eins Live Schulduell«, dem jährlichen Klassen-Kampf um das begehrte Top-Konzert einer angesagten Musikband, gingen gestern erstmals auch zwei heimische Schulen mit an den Start. Ausgerechnet im Rekordjahr.

Der von den Machern deklarierte Ruhm, die »klügste Schule im Sektor« zu sein, interessiert nur beiläufig. Die Hauptsache ist der Gewinn: ein Exklusivkonzert mit den deutschen Shootingstars von »Silbermond« (Symphonie, Durch die Nacht) am 19. April.
Dafür haben das Städtische Gymnasium und die Geschwister-Scholl-Schule gestern den Grundstein gelegt - sehr souverän sogar. Die beiden Abschlussjahrgänge hatten fünf Fragen zu beantworten, indem sie sich in drei auf den Boden gezeichneten Kästchen zu positionieren hatten, die jeweils für eine vorgegebene Antwortmöglichkeit standen. Ein echtes Gewusel, spielten schließlich je 150 Menschen »Eins, zwei oder drei«.
Die zu beantwortenden Fragen waren dabei teils von schwerem Kaliber. Weil die Schüler aber tatsächlich wussten, dass beispielsweise Nassau die Bahamas-Hauptstadt, »P« das Autokennzeichen von Potsdam, Allan der zweite Vorname von Steven Spielberg, 37 durch 16 der Bruch des Dezimalwerts 2,3125 und der 1. FC Köln Spitzenreiter nach dem ersten Bundesliga-Spieltag 1963 gewesen ist, haben sie mit der maximalen Ausbeute von fünf Richtigen beste Voraussetzungen geschaffen.
Die können sie auch gut gebrauchen. Denn nie zuvor war die Konkurrenz derart erdrückend: Mit insgesamt 242 teilnehmenden Schulen aus ganz Nordrhein-Westfalen feiert das »Eins Live Schulduell« bei seiner vierten Auflage ein absolutes Rekordjahr. Beim WDR war man derart aus dem Häuschen, dass die Qualifikationsrunde sogar vom 21. Februar um eine Woche bis zum 9. März verlängert wurde.
Solange indes müssen die beiden Gütersloher Schulen noch warten, bis sie endgültige Gewissheit über einen Einzug in das vom 14. bis 18. März stattfindende Finale haben, denn aus der gigantischen Masse kommen nur fünf Kandidaten weiter. Moderator Mis Mis Tshaba (26), der gestern zusammen mit seinen Kollegen Sven (28), Leonie (24) und Silke (26), allesamt Studenten aus Köln, in Gütersloh Halt machte, spricht den heimischen Schülern jedoch Mut zu: »Die haben meine Fragen unglaublich sicher beantwortet. Das müssen wohl sehr schlaue Schüler sein.«
Das Problem ist nur: In der Endausscheidung müssen nicht die Schüler auf die Bühne, sondern einer ihrer Lehrer, der in einer Minute möglichst viele Fragen ausgerechnet aus jugendlichen Themen zu meistern hat. Doch bei solch cleveren Sprösslingen sollte wohl auch der Mentor den ein oder anderen Treffer landen können.

Artikel vom 24.02.2005