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Macht Frühlingsfest Maientanz der Schützen kaputt?


Paderborn (ka). Das Paderborner Frühlingsfest (29. April bis 1. Mai) hat eine solche große Sogwirkung auf den Kreis und darüber hinaus, dass jetzt die Schützenbruderschaften aus den Stadtteilen Dahl, Wewer, Elsen, Schloß Neuhaus, Sennelager und Sande um den finanziellen Erfolg ihrer »Tanz in den Mai«-Veranstaltungen fürchten. Das bestätigte gestern Helmut Steins, Oberst der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Elsen gegenüber dem WV. »Durch die Verlegung des Frühlingsfest-Termins vom traditionellen zweiten Maiwochenende aufs erste Wochenende hat die Werbegemeinschaft Paderborn der Region einen Tiefschlag versetzt«, wettert Steins.
Der Elsener Oberst kann die einstimmige Entscheidung des WG-Vorstandes nicht nachvollziehen. »Es ist doch klar, dass kleinere Tanzveranstaltungen massiv an Besuchern verlieren, wenn in der Nachbarschaft musikalische Höhepunkte und Stars angeboten werden.« Steins, der gestern auch mit der Stadt und Werbegemeinschaftsvorsitzendem Klaus Bruns telefoniert hatte, erwartet künftig mehr Rücksichtnahme auf die Belange der Vereine. »So etwas darf sich nicht wiederholen.« Auch halte er es für sinnvoll, etwa unter der Koordination von Landrat Manfred Müller, wenn alle Großveranstaltungen kreisweit abgestimmt würden.
Ein weiterer Stein des Anstoßes, so der Oberst, sei für 2006 ebenfalls vorprogrammiert: Der Paderborner Bürger-Schützenverein, der sein 175-jähriges Jubiläum feiert, habe den seit vielen Jahren bewährten Terminplan wegen der Fußball-Weltmeisterschaft geändert und das Fest auf das dritte Juli-Wochenende gelegt - an dem ausgerechnet Gesseln 100. Jubiläumsschützenfest feiert.
Werbegemeinschaft-Vorsitzender Klaus Bruns sieht die Kritik aus Elsen gelassen: »Wegen des Feiertages Christi Himmelfahrt mussten wir das Frühlingsfest aus organisatorischen Gründen vorziehen. Eine unter Einbeziehung von Himmelfahrt erforderliche Verlängerung des Festes können wir uns aus finanziellen Gründen nicht leisten.«

Artikel vom 23.02.2005