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Kein Blick zurück im Zorn

Glaube an Ligaerhalt beim SV Brenkhausen/Bosseborn

Von Jürgen Drüke
Brenkhausen/Bosseborn (WB). Auch der Blick zurück kann in scheinbar aussichtsloser Lage wieder Mut machen. Und den haben sich Trainer und Spieler des Bezirksligisten SV Brenkhausen/Bosseborn genehmigt. Das Ergebnis: »Warum sollen wir diesmal nicht schaffen, was uns vor einem Jahr gelungen ist?«

In der Winterpause 2004 wurde der SVB/B mit fünf Punkten Rückstand als sicherer Absteiger gehandelt. Doch die Mannschaft strafte alle vernichtenden Urteile und Prognosen Lügen. Eine imponierende Serie wurde gestartet. Das Team holte noch 25 Punkte und avancierte zur drittbesten Rückrundenmannschaft.
Im Winter 2005 scheinen die Fusionierten einmal mehr weg vom Fenster und so gut wie sicherer A-Ligist. Diesmal sind es bereits sechs Zähler, welche die Spieler vom rettenden Ufer trennen. Und diesmal steigen nicht nur drei, sondern sogar vier Mannschaften ab. Doch SVB/B-Trainer Andreas Grützner steckt den Kopf nicht in den Sand, er formuliert stattdessen kämpferisch: »Ich glaube fest daran, dass wir den Ligaverbleib schaffen werden.« Auch wenn in diesem Winter keine Neuverpflichtung wie vor 365 Tagen mit Manfred Trepschick getätigt wurde, die neuen Hoffnungsträger gibt es trotzdem. Da ist Andreas Kruse, der talentierte Spieler aus der zweiten Mannschaft, der in der Vorbereitung auf die Rückserie glänzend mitgezogen hat und laut Trainer »in der Bezirksliga ein guter Stürmer werden kann«. Da ist auch der wieder genesene Jens Schlösser, der in der Hinserie mit einer schwerwiegenden Knieverletzung recht früh ausfiel und nun mit dazu beitragen soll, dass das Defensivverhalten des SVB/B jeden Gegner vor Probleme stellt. Und da ist nicht zuletzt wieder Manfred Trepschick. Der Routinier musste aufgrund von Rücken- und Knieproblemen ebenfalls in der Hinrunde passen und will nun wie im Vorjahr für den Husarenstreich seines Vereins in der Bezirksliga sorgen.
Andreas Grützner spricht von einem wieder zurückgehrten »Wir-Gefühl«, dass in den bisherigen 16 Spielen dieser Saison zu oft auf der Strecke geblieben sei. »Die mannschaftliche Geschlossenheit und die kämpferischen Tugenden haben den SVB/B seit jeher ausgezeichnet. Wenn wir die nun in die Waagschale werfen, dann können wir fast jede Mannschaft der Liga in Verlegenheit bringen und auch schlagen.«
Zwei Vorbereitungsspiele absolvierte der SVB/B bis dato jeweils auf Schneeboden. Zweimal wurde gegen A-Ligisten das Spiel recht deutlich beherrscht und auch gewonnen. »Sicherlich hätte die ein oder andere Trainingseinheit,« gesteht Andreas Grützner ein, »auch besser besucht werden können.« Nicht immer seien nämlich berufliche Gründe für das Fehlen verantwortlich gewesen. »Ich muss auch auf dem Trainingsplatz stehen, wenn es stürmt und schneit«, so der ehrgeizige Coach. Nur wer seinen inneren Schweinehund überwinde, könne seine Ziele auch erreichen.
In der Mehrzahl haben die Akteure des SVB/B eine gute Einstellung gezeigt. Der Blick ist nach vorn gerichtet. Auch wenn der Blick zurück so viel Mut macht und deshalb hin und wieder garantiert nicht im Zorn erfolgt.

Artikel vom 23.02.2005