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»Olympisches
Volleyball-Feuer«

Kreistag sucht den Nachwuchs

Von Michael Risse
Brakel (WB). »Volleyball im Sportkreis Höxter noch bekannter machen.« Dieses Ziel formulierte der alte und neue Kreisausschussvorsitzende Andreas Grawe beim 19. Volleyball-Kreistag in Brakel.

Neben lokalen Projekten gibt es die Aktion »Olympisches Feuer«, die von Matthias Fell, dem Präsidenten des Westdeutschen Volleyball-Verbandes (WVV), vorgestellt wurde. »Der Volleyballkreis Höxter hat eine lange und gute Tradition. Er ist von der Anzahl der Mannschaften klein, aber fein«, sagte WVV-Präsident Matthias Fell, der dem Kreistag beiwohnte. »Die Tendenz geht zum Hobbybereich«, beklagte Fell, dass Wettkampf und Leistungssport oft nicht mehr als Anreiz gesehen würden. Auch im Volleyballkreis Höxter gab es in den vergangenen Jahren eine starke Abwärtstendenz. Vom Höhepunkt mit 60 Wettkampfmannschaften im Jahr 1998, erfolgte eine Halbierung auf 30 in 2005. Bei der Anzahl der Vereine ist die Talsohle durchschritten. Grawe stellte bei derzeit 15 Klubs den kurzfristigen Zuwachs um drei Vereine in Aussicht.
Noch stärker als bei anderen Sportarten fehlt der Nachwuchs. Da dies kein lokales Problem ist, möchte der WVV mit der Aktion »Olympisches Feuer« vorangehen und sagt: »Bezahlen braucht ihr nichts, aber ihr müsst die Arbeit vor Ort machen. Jede Maßnahme die der Kreis ins Leben ruft, wird vom WVV bezahlt.« Der Verband will Grundschullehrer für den Volleyball ausbilden und die Kinder in den Klassen drei und vier ansprechen. Zusätzlich sollen die Vereine Trainer stellen, die den Kontakt zu den Schulen suchen und dafür vom WVV finanziert werden. Mit der Kampagne »Olympisches Feuer« will Fell dafür sorgen, dass auch im Kreis Höxter jährlich 100 Kinder neu für den Volleyball gewonnen werden. Dabei müssten die Kinder nicht gleich in einen Verein eintreten.
Andreas Grawe möchte auf lokaler Ebene dafür sorgen, dass Volleyball nicht als Randsportart gesehen wird. Er plant ein Faltblatt über die Beachvolleyballplätze des Kreises, nach dem Motto »Beachvolleyball ist nicht nur Pritschen und Baggern, sondern fast so schön wie Urlaub.« Eventbesuche wie eine Fahrt zur Beachvolleyball-WM in Berlin oder zu Bundesligaspielen in Detmold sollen Interessierte locken. Denkbar sei auch ein Angebot der Volkshochschule unter dem Thema »Volleyball für jedermann«. Außerdem möchte Grawe zum 20-jährigen Jubiläum des Volleyballkreises im nächsten Jahr die »alten Hasen« mit einem Turnier der Traditionsmannschaften zurück holen, damit diese den Nachwuchs begeistern.
Gestiegene Teilnehmerzahlen bei den Schulmeisterschaften oder beim Dreikönigsturnier »wiesen auf eine steigende Tendenz im Volleyballkreis hin«, so Grawe. Wachsende Besucherzahlen der Internetseite (www.volleyballkreis-hoexter.de) ergänzen diesen Eindruck.
Bei aller Harmonie gab es auch negative Anmerkungen. Ein Jugendschiedsrichter-Lehrgang musste mangels Masse ausfallen. Unter dem Stichwort »time to say goodbye« bedankte sich der Kreisvorsitzende bei Klaus-Peter Uhlenbrock, der zuletzt stellvertretender Vorsitzender war und nach 18 Jahren Vorstandsarbeit auf ein neues Amt verzichtete. Der Lüchtringer Klaus-Peter Uhlenbrock hat sich um den Volleyball verdient gemacht und wird als Beisitzer im Vorstand am Ball bleiben.
In den Abstimmungen wurden die übrigen Funktionsträger wiedergewählt: Andreas Grawe (erster Vorsitzender), Melanie Meese (Geschäftsführerin), Karl-Josef Düwel (Spielwart), Rudolf Tillmann (Kassenwart), Marion Linnenberg (Schiedsrichterwartin), Carmen Wenzel (Jugendwartin), Hermann Müller (Breitensport-wart) und Wladimir Diesendorf (Lehrwart). Zu Kassenprüfern wurden Karin Kukuk und Klaus-Peter Uhlenbrock bestimmt sowie Steffi Körner als Ersatz. Als Staffelleiter fungieren weiterhin Grit Graefe (Kreisliga Damen) und Hermann Müller (Hobby Mixed).

Artikel vom 23.02.2005