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Dickes Polster
hält Steuer flach

Borchen feiert Millionenüberschuss

Von Karl Pickhardt
Borchen (WV). Mit einem Millionenüberschuss aus dem Vorjahr hat sich die Haushaltslage in Borchen schlagartig verbessert. Steuererhöhungen sind daher auch in diesem Jahr im Gegensatz zu etlichen anderen Kommunen im Kreis Paderborn in Borchen überhaupt kein Thema. Unter diesen Vorzeichen fiel es dem Borchener Gemeinderat leicht, den 19,4-Millionen-Euro Etat für 2005 einstimmig zu verabschieden.

Die frohe Botschaft lieferte Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg wenige Minuten vor den Etatberatungen: Er meldete dem Rat aus 2004 einen satten Überschuss von insgesamt 1,35 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer floss um 259 000 Euro besser als erhofft, Borchen sparte 137 000 Euro an Personalkosten und verkaufte für 410 000 Euro mehr Bauplätze als erwartet. Das Ergebnis aus 2004 sei so gut, dass eine vorgesehene Entnahme von einer Million Euro vom Sparbuch entfalle und die Rücklagen sogar noch um 284 000 auf 2,66 Millionen Euro aufgestockt werden. Und: Borchen hat 2004 erneut keinen Cent neue Schulden gemacht. Das soll auch 2005 so bleiben. »Wir gehen gelassener ins Jahr 2005«, atmete Karl-Heinz Kämmerer Wiechers auf.
So klang in allen Etatreden der vier Fraktionssprecher optimistische Zufriedenheit durch. CDU-Fraktionsvorsitzender Ulrich Blömeke freute sich über jetzt ausgeglichene Haushalte in 2004 und 2005, obwohl der Kauf des historischen Mallinckrodthofes (die 55000 Quadratmeter kosten dem Vernehmen nach 1,23 Millionen Euro) zu schultern sei. Blömeke mahnte aber angesichts der weiterhin angespannten Finanzen zur Vorsicht und Sparsamkeit, so dass »unter dem Diktat der schwachen Finanzen« etliche Projekte (Ausbau Grundschule Kirchborchen, Spielplätze, Sportplätze und Freizeitpark »Westen«) verschoben werden müssten (wir berichteten).
SPD-Sprecher Jürgen Schmidt (»es geht noch was in Borchen«) möchte, dass in Nordborchen das künftige Bürgerhaus im Mallinckrodthof auch von Vereinen und für private Feiern genutzt werden dürfe. Er mahnte eine offensivere Politik für eine offene Ganztagsgrundschule in Borchen an. Für den von der CDU angeregten Weihnachtsmarkt am Mallinckrodthof schlug Schmidt Eigenleistungen von Vereinen und ein »Sponsoring Borchener Firmen« vor. Zudem hofft Schmidt, in Etteln endlich ein Grundstück für den Bau einer Schulsporthalle (300 000 Euro im Etat) zu finden.
Auch FWB-Sprecher Reinhard Menne war vonm Überschuss aus 2004 derart beeindruckt, dass er seinen Antrag auf Steuererhöhungen zurückzog. Dauerhaft werde Borchen aber um eine Anhebung der Steuersätze nicht herumkommen.
Anton Schäfer als Sprecher der neuen Borchener Bürger Union (BBU) sprach sich für weitere Sportstätten in Borchen aus und forderte für den erworbenen Mallinckrodthof den Zugang für die Vereinswelt: Die Räumlichkeiten dürfte nicht als Lager genutzt werden.(Kommentar)

Artikel vom 23.02.2005