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Der Sport treibt ihn an

DOG-Gründungsmitglied Jupp Schiermeyer wird 80

Paderborn (WV). Jupp Schiermeyer wird in dieser Woche achtzig Jahre alt. Heute blickt er auf ein bewegtes Leben zurück, das maßgeblich von Sportbegeisterung geprägt war.

Zunächst zog es den Paderborner an die See. Als Matrose wollte er die Weltmeere erkunden. Doch dann kam der Krieg und von Sylt wurde Jupp Schiermeyer an die Ostfront beordert. Am 16. Oktober 1944 hat sich für ihn das Leben gravierend verändert und um ein Haar wäre es bereits zu Ende gewesen. »Wir wurden schwer getroffen und nur mit viel Glück konnte ich gerettet werden«, erinnert sich Jupp Schiermeyer heute. Es folgten sechs Jahre in verschiedenen Lazaretten und die Gewissheit, zukünftig ein anderes Leben führen zu müssen. Der Sportbegeisterte erhielt links eine Beinprothese, das rechte Bein blieb dauerhaft steif.
Doch das Interesse, auch aktiv Sport zu treiben, konnte der Krieg ihm nicht nehmen. 1952 trat der Paderborner in den Schwimmverein ein und war bei einem Besuch der Olympischen Spiele in Helsinki vom Olympischen Gedanken fasziniert. Nach der Rückkehr kam es zur Gründung der Deutschen Olympischen Gesellschaft Paderborn und im Jahr darauf wurde von ihm die Versehrtensportgemeinschaft ins Leben gerufen. Diese leitete Jupp Schiermeyer zwanzig Jahre lang.
Aber die Funktionärstätigkeit reichte ihm nicht aus. Alljährlich legte er die Prüfungen für das Versehrten-Sportabzeichen ab; bis heute zum 52. Mal. Dabei kam ihm zugute, dass er trotz seiner körperlichen Einschränkung ein sehr guter Schwimmer war und noch ist. »Auch in diesem Jahr will ich die Prüfungen zum Sportabzeichen wieder ablegen«, schmiedet Jupp Schiermeyer weiter sportliche Pläne.

Artikel vom 23.02.2005