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Todesfahrt gegen einen Linienbus

Mutter (40) von zwei Kindern aus Herford stirbt bei tragischem Unfall in Paderborn

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Herford/Paderborn (HK). Tödliches Drama gestern Vormittag auf einer Straße in Paderborn: Eine Mutter von zwei Kindern aus Herford verliert ihr Leben, weil sie mit einem Linienbus auf einer Kreuzung zusammengestoßen ist. Busfahrer und beide Fahrgäste wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

»Sie kann die Kreuzung gar nicht wahrgenommen haben«, mutmaßt ein Polizeibeamter am Unfallort nahe Wewer.
Bei tief stehender Wintersonne fährt die 40-jährige Pharmareferentin aus Herford auf die unfallberüchtigte Kreuzung »Weltsöden« in Richtung Alfen zu.
Zeitgleich nähert sich ein roter Linienbus der Bahn Bus Hochstift (BBH) auf der Fahrt von Paderborn zum Flughafen. Die Pkw-Fahrerin gibt Gas, hält nicht an, obwohl drei Stoppschilder warnen: In der Kreuzung stoßen Linienbus und der dunkle Golf zusammen.
Durch die Wucht des Aufpralls schleudern Gelenkbus und Golf meterweit auf einen verschneiten Acker. Der Pkw überschlägt sich im Straßengraben, rutscht auf dem Dach noch einige Meter weiter und bleibt neben dem Bus liegen. Rettungskräfte können die Mutter von zwei fünf und zehn Jahre alten Kindern nur noch tot bergen.
Der Busfahrer (37) und seine beiden einzigen Fahrgäste (37 und 46 Jahre alte Frauen) haben noch Glück im Unglück: Nur wenige Zentimeter »fliegt« der Linienbus auf seinem Schleuderkurs an einem mächtigen Baum vorbei.
»Das hätte bei einem Treffer für die Businsassen fatal geendet«, meint ein Feuerwehrmann. So kommen Busfahrer und Passagierinnen mit leichten Verletzungen davon.
30 Wehrkräfte der Feuerwehren Alfen, Kirchborchen, Oberntudorf und der Kreisfeuerwehrzentrale leisten unter Einsatzleitung des Alfener Löschzugführers Albert Schulte (51) Bergungsarbeiten. Der »Kleine Hellweg« bleibt etwa vier Stunden lang gesperrt.

Artikel vom 22.02.2005