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Eine schwere Zeit im Lager

Heinrich Buschmann feiert heute seinen 90. Geburtstag


Varl (WB). Heinrich Buschmann in Varl wird heute 90 Jahre alt. An der Wagenfelder Straße Nr. 37 liegt sein Anwesen. Dort wurde immer Landwirtschaft betrieben. Ältere Einwohner sagen noch gerne »Bulzen« dazu. Hier wurde der Jubilar am 22. Februar 1915 geboren. Er besuchte die Schule in Varl und wurde von Pastor Kölling in der St. Johannis-Kirche konfirmiert. Heinrich Buschmann besuchte die landwirtschaftliche Fortbildungsschule. Dann half er den Eltern in der Landwirtschaft. 1935 wurde er zum Arbeitsdienst nach Cuxhaven (Saalenburg) eingezogen, danach kam die Einberufung zum Wehrdienst. Der Jubilar diente bei der Gebirgsmarine, ein Jahr in München und ein Jahr in Berlin. Mit Beginn des Krieges musste er wieder den grauen Rock anziehen und lag mit seiner Einheit am Westwall.
Später war er in Frankreich als Ausbilder tätig. Als der Krieg im Osten begann, war der Jubilar von Anfang an mit dabei. Am 28. Juni 1944 geriet er in russische Gefangenschaft, kam in ein Lager und wurde daraus im September 1945 krank nach Hause entlassen. »Ick wög noch ganze 86 Pund« erinnert sich Buschmann an diese für ihn schwerste Zeit seines Lebens.
Beruflich widmete er sich der Landwirtschaft. Am 13. Juni 1947 heiratete er Hildegard, geb. Meier, aus Oppendorf. Gemeinsam bauten sie die Landwirtschaft weiter auf. 1997 feierten sie goldene Hochzeit. Zwei Söhne gingen aus der Ehe hervor. Karl-Heinz und seine Frau Edith wohnen mit ihren drei Kindern in Brockum. Gerhard wohnt bei den Eltern und führt die Landwirtschaft fort. Heute sind alle bei der Geburtstagsfeier dabei. Um 11 Uhr empfängt der Jubilar seine Gäste bei F. A. Wagenfeld. Auch Vertreter der Stadt werden mit dabei sein. Ebenso eine Abordnung der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Varl, der sich Buschmann nach dem Krieg anschloss. »Ick hewe in mien Lierm vel arbeiten möst, dat geiht vondage nich mehr«, meinte er rückblickend.

Artikel vom 22.02.2005