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Hallerin vermittelt Kuwaitis Gesundheit

Christiane Hauck ist einzige deutsche Ausstellerin bei Medizin-Messe am Persischen Golf

Von Klaus-Peter Schillig
(Text und Fotos)
Halle (WB). Ob Geschäftsleute oder Scheichs - viele Menschen im arabischen Emirat Kuwait lieben Deutschland. Wer es sich leisten kann, möchte sich hier auch medizinisch versorgen lassen. Aber wie und wo? Eine Marktlücke, in die die Geschäftsfrau Christiane Hauck aus Halle/Westfalen geschlüpft ist.

Mit ihrem Ein-Frau-Unternehmen »Serex« (Service rund um den Export) berät die Außenhandelsexpertin schon seit Jahren Unternehmen in allen Fragen des Außenhandels, schafft Verbindungen zu ausländischen Vertriebspartnern oder räumt bei Besuchen von Geschäftspartnern aus fremden Kulturkreisen diverse Fettnäpfchen aus dem Weg. Viel Erfahrung hat Christiane Hauck auch im arabischen Raum gesammelt - und kam so vor zwei Jahren mit dem ehemaligen Botschafter in Kuwait ins Gespräch.
Bei der dortigen deutschen Vertretung nämlich häuften sich im Zusammenhang mit Visa-Anträgen die Anfragen gut situierter Kuwaitis nach medizinischer Behandlung zwischen Ostsee und Alpen. Die ersten Aufträge hat die Hallerin inzwischen abgewickelt, einen kräftigen Schub verspricht sie sich Mitte März von der »Kuwait International Medical Exhibition & Conference«. Als einzige Ausstellerin aus Deutschland ist sie bei der Gesundheitsmesse vertreten, gibt aber auf ihrem Stand »health and wellness in Germany« auch der Uni-Klinik Freiburg Gastrecht.
Mehr als 20 private und öffentliche Krankenhäuser mit den unterschiedlichsten fachlichen Ausrichtungen hat Christiane Hauck in den vergangenen Monaten besucht, hat Kontakte geknüpft und sich über medizinische Leistungen informiert. Denn ihre Klientel aus Kuwait kommt keineswegs nur für einen Gesundheits-Check, sondern auch für ganz spezielle Behandlungen - ob Bypass- oder Meniskus-Operation, Bandscheiben-Reha oder Kiefer-Chirurgie.
Meist haben ihre Kunden keine konkreten Zielvorstellungen, weil sie sich auf der deutschen Landkarte kaum auskennen. »Am beliebtesten ist natürlich Bayern«, schmunzelt die Hallerin über die Vorliebe ihrer arabischen Partner. Aber nicht nur deshalb arbeitet sie vornehmlich mit Kliniken in Süddeutschland zusammen: Die zahlungskräftigen Patienten vom persischen Golf bevorzugen auch eine gehobene Unterbringung, möglichst außerhalb des Krankenhauses in einem Fünf-Sterne-Hotel. Und diese Konstellation ist im heimischen Ostwestfalen kaum anzutreffen. Da kommen schon eher Baden-Baden, München, Freiburg oder die gehobeneren Kurorte in Betracht.
Kuwait sieht Christiane Hauck, die in Deutschland mit einem Netzwerk an Freiberuflern zusammenarbeitet, erst einmal als Einstieg in den arabischen Markt. Und auch unter den Kliniken will sie ihr Angebot noch vergrößern. Immerhin sind die nach diversen Gesundheitsreformen dankbar für gut betuchte Privatpatienten.

Artikel vom 23.02.2005