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Meyer: »Wir
wurden
betrogen«

Riesige Steigerung

Von Wolfgang Sprentzel
Nettelstedt/Kempen (WB). Handball-Frauen-Regionalligist TuS Nettelstedt kann offensichtlich nicht mehr gewinnen. Auch gestern standen die Schützlinge von Trainer Torsten »Jerry« Meyer auf verlorenem Posten, unterlagen bei der HSG Kempen mit 26:28.

Allerdings hatte nach den Aussagen von Trainer Meyer die Niederlage nicht mehr viel mit »regulär« zu tun. Das Wort »Hoyzer« mochte er zwar nicht in den Mund nehmen. Aber von den Herren Hungen/Stilgies fühlte er sich (Meyer: »Und mir ist egal, ob danach etwas auf mich zukommt oder nicht!«) auf das Übelste betrogen. Denn in Kempen präsentierten sich seine Ladies als nicht mehr wieder zu erkennen. Da wurde gefightet, um jeden Ball gekämpft. Schon in den ersten 30 Minuten war Meyer hoch zufrieden. 3:3, 6:6, 9:9 und der 11:10-Pausenstand. Echt stark!
Noch besser lief der zweite Durchgang. Beim 13:14 lag der TuS erstmals vorn, baute die Führung über 16:17 und 17:20 auf 20:23 aus! Alles deutete darauf hin, dass ein Sieg möglich sei. Doch dann traten die Referees in Aktion. Erst verwiesen sie Neuzugang Uphoff mit roter Karte vom Feld. Meyer: »Lächerlich. Absolut lächerlich!«, dann schickten sie auch noch Horstmann und Kottkamp hinterher. Meyer: »Das waren niemals Zeitstrafen.« Und mit sechs gegen drei drehte der Hausherr das Spiel auf 25:24 wieder um und schaukelte die Partie noch nach Hause.
Und während Meyers Frauen vor Wut und Enttäuschung ihren Tränen freien Lauf ließen, konnte sich der Coach nur mühsam beherrschen: »Das ist aber auch wirklich zum Heulen. Ich hatte in der Regionalliga ja eigentlich geglaubt, dass die Zeit der typischen Auswärtsspiele vorbei ist. Ich bin um eine Erfahrung reicher. Es gibt sie noch!«
TuS-Tore: Hucke (5), Kottkamp (1), Hortmann (1), Antal (1), Pittlik (12/4), Altvater (3), Uphoff (3).

Artikel vom 21.02.2005