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Mutiger Fronemann tragische Figur

Landesliga: Ersatzgeschwächte Hörster nach 15:10-Plus 27:27 gegen TVI

Halle-Hörste (guf). »Können wir denn gegen die nie gewinnen?« »Matze« Baier und seine Teamkollegen von der TG Hörste waren der Verzweiflung nahe: Nach drei Niederlagen in Folge gegen TV Isselhorst reichte es im Derby der Handball-Landesliga diesmal mit 27:27 immerhin zu einem Punkt - allerdings nach 15:10-Halbzeitführung.

Zur tragischen Figur avancierte Frank Fronemann: Wegen Knieproblemen nur zu Siebenmetern auf der Platte, hatte Hörstes Torjäger vor der Pause drei »Marken« eiskalt versenkt - und scheiterte dann in der zweiten Hälfte dreimal »vom Punkt« an TVI-Hüter Daniel Plum. Bitter die »Fahrkarte« fünf Sekunden vor Schluss, als er nach Foul an Michael Kölkebeck das letzte Mal per Strafwurf vergab und den Siegtreffer verpasste. Der Mut, nach zwei Fehlwürfen erneut anzutreten, wurde nicht belohnt.
»Gegenüber Kattenvenne hat die Mannschaft über weite Strecken ein sehr gutes Spiel gemacht. Es hat nur etwas Glück gefehlt«, schnaufte Michael Kölkebeck tief durch. Kein Glück wie in diesen Schlussekunden und bei etlichen Holztreffern - aber es fehlte eben auch die nötige Aggressivität in der entscheidenden Phase. Bis zur 43. Minute hatte die bissige TG-Abwehr TVI-Goalgetter Jan Spilker nur ein Feldtor gestattet. Doch mit seinem zweiten Treffer startete der Halblinke zu einer Serie von fünf Toren in Folge - binnen zwölf Minuten hatte Isselhorst Hörstes 19:13-Führung (37.) zum 22:21 (49.) verkürzt. Kölkebeck: »Da haben wir nicht früh genug attackiert.«
Weil der Coach selber vorbildlich rackerte und Alex Wagemann endlich explodierte, riss die TG beim 26:23 und 27:25 (58.) noch einmal alle Trümpfe an sich. Doch die Steigerung von Isselhorsts Keeper Daniel Plum - zuvor eindeutig im Schatten von Hörstes überragendem »Ralle« Brinkmann - rettete den Gästen am Ende einen Punkt. Unterm Strich war es eben doch ein entscheidendes Handicap, dass den Hausherren neben Fronemann in Sascha Tarner (Grippe) und Timo Klack (Achillessehnenreizung) zwei weitere Rückraumspieler fehlten. TVI tat der Ausfall des Trios Hanneforth, Perschke und Heitmann weniger weh. Deshalb war die Hörster Gesamtleistung, vor allem in der ersten Hälfte, absolut in Ordnung.
Tore: Kölkebeck (6), Wagemann (5), Baier (4), Fronemann (4/3), Ruwwe (3), Buschmann, D. Klack (je 2) und Gottensträter.

Artikel vom 21.02.2005