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Noak-Tor das Sahnehäubchen

Handball-Landesliga: Steinhagen feiert 40:28-Derbysieg gegen Versmold

Von Sören Voss (Text und Fotos)
Altkreis (WB). »Spaß hat's gemacht. Und ich hätte noch zwei Stunden weiterspielen können.« Genau so hatte sich Claas Szierbowski sein Comeback in der Steinhagener Landesliga-Mannschaft vorgestellt. Der Handballer und seine Cronsbach-Crew kamen praktisch im Schongang zum 40:28 (22:11)-Derbysieg gegen eine enttäuschende Spvg. Versmold.

Für die Fleischstädter lief beim Nachbarschaftsduell hingegen von der ersten Minute an alles schief. Kai Spilker scheiterte beim Stand von 0:0 an Spvg.-Keeper Daniel Haedecke - ein erster Fehlwurf mit Folgen. Die Gäste zeigten sich fortan verunsichert und gingen im Steinhagener Angriffswirbel unter. Über ihre flinken Konterspieler nutzte die Cronsbach-Crew die Fehler der Versmolder gnadenlos aus, so dass die Partie beim 17:7 praktisch entschieden war (19.). Dazu kam der harte, aber vertretbare Feldverweis gegen Michael Wulf nach einem Foul an Stefan Redecker (29.).
Auch Gäste-Coach Berni Kempa hatte die Zeichen schnell erkannt. »Uns kann nichts mehr passieren. Wir spielen jetzt alles oder nichts«, redete der Trainerfuchs seinen Schützlingen bei der Auszeit schon nach 20 Minuten ins Gewissen. Doch es half nichts.
Nach dem grandiosen Sieg über Spitzenreiter Ladbergen aus der Vorwoche meldeten sich die Gäste im Derby nicht mehr zurück. »Wir konnten machen, was wir wollten. Steinhagen hat immer die passende Antwort gegeben«, war auch Kempas Griff in die Taktik-Kiste vergebens.
Und Versmolds Torwart Matthias Mense konnte dem objektiven Betrachter fast Leid tun, zumal Matthias Wehmöller (krank) als Wechselmöglichkeit ausgefallen war. Egal, welches Abwehrkonzept die Fleischstädter auch auspackten, der variable Steinhagener Angriff fand überall eine Lücke und nahm Mense regelrecht unter Dauerbeschuss.
Sein Steinhagener Gegenüber Sebastian Noak setzte dem deutlichen Derbysieg hingegen vier Minuten vor dem Abpfiff das Sahnehäubchen auf: Als Mense bei einem Gegenstoß spekuliert und den eigenen Kreis verlassen hatte, wurde er vom Steinhagener Keeper mit einem sensationellen 35-Meter-Heber überwunden. Fast genauso groß war der Jubel unter den Steinhagener Anhängern als Christoph Lewanzik das Tornetz zum lautstark geforderten 40. Treffer zappeln ließ.
»Wir haben endlich einmal eine konstante Leistung über fast 60 Minuten gezeigt. Weil wir sofort hohes Tempo gegangen sind, hat Versmold nie zu seinem Kampfspiel gefunden«, schloss sich Spvg.-Trainer Matthias Wieling den Lobenhymnen an. Versmolds Berni Kempa reagierte gelassen auf die hohe Klatsche: »Steinhagen liegt uns nicht. Wir müssen und werden unsere Punkte gegen den Abstieg woanders holen.«
Daten & Fakten
Steinhagen: Haedecke (1.-30.), Noak (1/31.-60.); Blankert (6), C. Lewanzik (9), Dopheide, Szierbowski (6), Haubrock (3), Bäumer (6/3), Fülöp (3), Sadlack (3), Redecker (1), Bondzio (1).
Versmold: Mense; Samu (3), Uthmann (2), Wulf (1), Spilker (5/1), Neumüller (3), Meyrahn (5), Ketzler (3), Horstmann (3), Tappmeier (1).
Zeitstrafen: 4:3 (Blankert, Szierbowski, Fülöp (3/Rot 46.) bei Steinhagen; Ketzler, Wulff, Meyrahn bei Versmold).
Bes. Vorkommnis: Rote Karte gegen Versmolds Wulf nach Foul an Redecker (29.).
Siebenmeter: Steinhagen 4/3 (Mense hält gegen Bäumer); Versmold 3/1 (Haedecke hält gegen Spilker, Noak gegen Meyrahn).
Stationen: 2:0, 6:4 (7.), 12:4, 14:7, 17:7 (23.), 20:10, 22:12 (30.), 24:14, 28:19, 34:23, 35:24 (44.), 40:27 (59.).
Zuschauer: 150.

Artikel vom 21.02.2005