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Otten-Festival mit
Glück im »Finale«

Verbandsliga: Loxten besiegt Hille

Von Gunnar Feicht (Text und Foto)
Versmold-Loxten (WB). Na also: Mit der Wiederentdeckung kämpferischer Tugenden kommt auch das Glück zurück. Eine große Portion Dusel in den Schlussminuten trug dazu bei, dass das »Otten-Festival« gegen TV Sachsenroß Hille für Handball-Verbandsligist SF Loxten mit einem 31:28 (15:13)-Heimsieg endete.

War es ein siebenmeterreifes Foul - vielleicht sogar rot-würdig - an Hilles Linksaußen Alex Ferling 1:17 Minuten vor Schluss? Ungemein schwer zu entscheiden für die Schiedsrichter, die sich aber ganz sicher waren: Statt Siebenmeter zu Gunsten der Gäste beim Stand von 29:28 für Loxten und Dezimierung der Hausherren entschieden sie auf »Schwalbe« von Ferling, schickten den Hiller für den Rest der Spielzeit auf die Strafbank und verhängten wegen der anschließenden wütenden Proteste eine weitere Zeitstrafe gegen den TV. Bei 6:4-Überzahl sorgte Patrick Wiek anschließend zwar mit einem Fehlwurf fast für Herzstillstand beim SFL-Anhang. Aber Loxten blieb in Ballbesitz, und Kapitän Dirk Elschner nutzte den Vorteil noch clever zu den beiden entscheidenden Treffern.
»Wir wären mit einem Punkt zufrieden gewesen, das hätte auch dem Spielverlauf entsprochen. Aber den haben uns die Schiedsrichter genommen.« Hilles Trainer Christoph Gerling war sauer auf das Gespann, mit dem seine Mannen schon in der ersten Hälfte mehrfach gehadert hatten. Gerling gab aber auch zu: »Klar, wir waren zu undiszipliniert. Und vielleicht hätten wir eher auf doppelte Manndeckung umstellen müssen.« Erst in der Schlussphase konnten die Hiller nämlich neben Dirk Elschner auch Marcus Otten ausschalten. Der Halblinke hatte in der zweiten Halbzeit Hilles unorthodoxes Abwehrsystem (neben Elschner auf halbrechts schirmten die Gäste auch den Rechtsaußen ab) immer wieder ausgehebelt. Erstmals seit Holger Elschners Verletzung war er regelrecht explodiert, hatte aus der zweiten Reihe, aber auch mit Durchbrüchen zum Kreis die Lücken genutzt. »Hille wollte unser Spiel statisch machen. Das ist ihnen lange auch geglückt, aber Marcus hat dann absolut klasse gespielt«, atmete SFL-Trainer Hartmut Rittersberger auf.
Er lobte die »kämpferisch superstarke Leistung« seiner Mannschaft, durfte sich in der ersten Halbzeit bei MarcusÕ Cousin Sascha Otten für fünf Tore bedanken und hatte gegen Ende das richtige Händchen: Nachdem Maik Hahn trotz an sich solider Leistung zwei bereits parierte Bälle ins Netz gerutscht waren, brachte er Philip Maas - und der gewann mit einigen Glanzparaden auch Fortunas Gunst für seine Mannschaft zurück. »Zum ersten Mal in dieser Saison haben wir richtig Glück gehabt«, atmete »Max« Rittersberger auf. »Den Hillern drücke ich die Daumen, dass es ihnen künftig auch mal so ergeht.«

Artikel vom 21.02.2005