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Wenn Mozart
die Kugeln
fliegen lässt...

Amedie Cardo gewann »Frischling«

Von Franz-Josef Herber
(Text und Fotos)
Paderborn (WV). Amedie Cardo ist der Gewinner des »Ersten Paderborner Frischlings«. Der 18-jährige Iraker sicherte sich den Titel des Kleinkunst-Nachwuchswettbewerbes mit einer tollen Breakdance-Nummer.

Wenn Mozart jongliert, James Bond Luftballonspielchen treibt und ein angehender irakischer Bäcker als Breakdancer wirbelt - dann hat Paderborn ein neues kulturelles Schlaglicht gesetzt. Beim »Ersten Paderborner Frischling« schlug die große Stunde des Kleinkunst-Nachwuchses. Zwar war das Teilnehmerfeld mit acht Kindern und Jugendlichen relativ überschaubar, doch die Klasse der Darbietungen überzeugte die Jury fast komplett. So sind sich Wolfgang Walter (Kulturdezernent), Susanne Brinkmann (Jugendamt), Bernerf Kaffenberger (Kinderbibliothek) Klaus Diekneite (Nimm-Zwei-Band) und Markus Husemann vom organisierenden Magischen Zirkel von Deutschland überzeugt, dass der Wettbewerb eine Neuauflage finden wird.
Vom Niveau der jungen Talente konnten sich am Freitag und Samstag zahlreiche Besucher in der Kulturwerkstatt überzeugen. Auch sie waren sich einig, dass die Jury mit Amedie Cardo die richtige Wahl getroffen hatte. Der Iraker, Schüler an der Helene-Weber-Schule mit Berufsziel Bäcker, fand die perfekte Mischung aus Show und sportlicher Leistung. Begeisterung löste auch Frederik Hannesen aus: Im Mozart-Kostüm ließ der Elfjährige Kugeln und Keulen durch die Luft fliegen und schaffte damit den zweiten Platz. Auf dem dritten Rang landete Marius Latusek. Der Elfjährige präsentierte eine witzige Nummer als »James Bond« und verwandelt sein »Model«, Schwester Celina, mit Luftballons in den »Moonraker«. Einen Sonderpreis - wegen Halb-Professionalität - sich Michael Heller als Seilspringer. Ebenfalls gute Leistungen brachten Sebastian Burschel als Jong-leur und Zauberer, Frederik Waschkowski als Zauberer und Akrobatin Sophia Thies.
Der Wettbewerb, der sich zum Ziel gesetzt hatte, Talente aus Show, Varieté und klassischer Zirkuskunst zu entdecken und zu fördern - auch das »Westfälische Volksblatt gehörte zu den Sponsoren - war mit 600 Euro dotiert, 300 gab es für den Gewinner, 200 für den zweiten und 100 Euro für den dritten Preisträger. Profis wurden bewusst ausgeschlossen und die zehn bis 25 Jahre alten Teilnehmer durften weder einen anderen Nachwuchs-wettbewerb gewonnen noch Auftritte vor zahlendem Publikum zu verzeichnen haben.
Abgerundet wurde die flotte Veranstaltung in der Kulturwerkstatt mit den Zauberern Randolf Latusek und Markus Husemann sowie der Nimm-Zwei-Band.

Artikel vom 21.02.2005