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Handicaps in den Bussen ausgleichen

Brinkmann und Weltlich: Verbesserungen für Menschen mit Behinderung

Werther (xe). Bodo Brinkmann und Knut Weltlich setzen sich bereits seit mehreren Jahren für Menschen mit Behinderungen ein. Am Donnerstagabend sprachen sie und Bürgermeisterin Marion Weike mit Bernd Adelmeyer von der Nahverkehrsgesellschaft (NVG) des Kreises Gütersloh über die Verbesserungsmöglichkeiten im Nahverkehr in Werther.

»Wir möchten nur Nachteile ausgleichen gegenüber Menschen, die kein Handicap haben«, machte Knut Weltlich den Standpunkt der beiden Männer deutlich. Fünf Verbesserungsvorschläge überbrachten sie Bernd Adelmeyer, dem Serviceleiter der NVG des Kreises Gütersloh. Die Position der Aushangfahrpläne an den Haltestellen soll laut den beiden verändert werden. »Es würde schon ausreichen, wenn man die Pläne nur um fünf Grad nach vorne kippen würde. Dadurch könnten Menschen mit Behinderungen diese besser lesen«, erklärte Knut Weltlich. Bernd Adelmeyer machte deutlich, dass eine solche Veränderung im Prinzip unkompliziert sei. Das größere Problem sei jedoch die Finanzierung. »Wir müssten Personal herausschicken, das die Fahrplankästen ummontiert«, sagte Adelmeyer.
In Werther gibt es Fahrpläne, die in viel zu kleiner Schrift geschrieben sind und deswegen besonders Menschen, die eine Sehbehinderung haben, große Probleme beim Lesen bereiten. Daher die Forderung von Weltlich und Brinkmann: Die Schrift vergrößern und diese in Fettdruck darstellen. Außerdem sollte ihrer Meinung nach in jedem Fahrplan gekennzeichnet sein, zu welchen Zeiten Niederflurbusse fahren. Als dritten Vorschlag äußerten Weltlich und Brinkmann: Hinter dem Busfahrer sollten ein paar Plätze für Sehbehinderte Menschen reserviert bleiben. »In unseren Bussen gibt es keine Durchsage des Fahrers, sondern nur eine Laufschrift. Diese kann aber von Menschen mit Sehbehinderungen nicht gelesen werden«, erklärte Bodo Brinkmann.
Damit Behinderte die Niederflurbusse auch für Rückfahrten wieder nutzen können, gibt es August 2004 eine Fahrtunterbrechung von einer bis zu vier Stunden. Weltlich und Brinkmann fordern aber eine Verdoppelung der Unterbrechungszeit. Adelmeyer machte deutlich, dass die NVG die Entscheidungen bezüglich der genannten Forderungen nicht alleine treffen könne. »Wir müssen es vorher mit allen Busunternehmen in OWL absprechen«, sagte er.
Außerdem machten Bodo Brinkmann und Knut Weltlich darauf aufmerksam, dass Menschen, die keine außergewöhnliche, sondern »nur« eine Gehbehinderung haben, trotzdem die Behindertenparkplätze nutzen können. Vorher müssen sie allerdings eine Sondergenehmigung bei der Stadt Werther einreichen.

Artikel vom 19.02.2005