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Reinhard Buhl: Wir müssen effektiver werden.

ZF Lemförder steigert
Umsatz im Ausland

Rendite rückläufig -ĂŠneue Werke in Asien

Von Bernhard Hertlein
Dielingen (WB). Der harte Wettbewerb auf dem Automobilmarkt geht auch an der ZF Lemförder Fahrwerktechnik nicht spurlos vorbei. Obwohl der Umsatz 2004 um 12,3 Prozent anstiegen ist, musste der Vorsitzende der Geschäftsführung, Reinhard Buhl, bei der Rendite Abstriche hinnehmen.

Zugelegt hat ZF Lemförder nach Aussage Buhls allein beim Auslandsumsatz. Ursache sind die Starts neuer Serienproduktionen in Chicago (Achsen für Ford), in Tuscaloosa/Alabama (für die Mercedes M-Klasse), im britischen Solihull (Land Rover Discovery) und im österreichischen Lebrink (BMW X3). In Korea beliefert das Unternehmen neuerdings Hyundai/Kia, und im australischen Adelaide entsteht gerade eine neue Produktion von Fahrwerkskomponenten für General Motors. Wachstum erwartet Buhl künftig vor allem in Asien. Die Produktionsstätte in Schanghai muss einem Wohngebiet für die Olympischen Spiele weichen. Ein Neubau an anderer Stelle, der mit einer deutlichen Kapazitätserweiterung einher geht, kostet das Unternehmen 30 Millionen Euro.
Trotz geplanten Umsatzwachstums um gut 20 Prozent in 2005 plagen Buhl Sorgen. So stagniert der Inlandsumsatz bei 400 Millionen Euro. In Europa steht ZF Lemförder in immer schärferem Wettbewerb mit asiatischen und brasilianischen Herstellern, die von niedrigen Lohnkosten und vom Dollar-Kurs profitieren. Dazu kommt die Verteuerung des Rohstahls um fast 50 Prozent, die nur in geringem Umfang an die Kunden weitergegeben werden konnte.
»Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist wichtigstes Ziel für die Standorte am Dümmer«, erklärte Buhl gestern am Sitz der Zentralverwaltung in Dielingen im Kreis Minden-Lübbecke. Unter Ausnutzung der normalen Fluktuaktion sollen Stellen abgebaut werden. Arbeitsabläufe seien flexibler und effektiver zu gestalten. Entlassungen, Lohnkürzungen oder Arbeitszeitverlängerungen plant Buhl jedoch nicht.

Artikel vom 18.02.2005