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»Die Männer sind sowieso alle gleich«

Theater: Lachspaß in der Begegnungsstätte

Von Stefanie Holzbecher
Wehdem (WB). »Was Frauen wirklich wollen und Männer zu wissen glauben« - gibt es für diesen Konflikt überhaupt eine Lösung?

Das »m&m Theater« präsentierte auf Einladung des Stemweder Kulturrings einen urkomischen Beziehungsspaß, der genau dieses Phänomen näher ins Visier nahm. Bereits zum vierten Mal gastierte das Zwei-Mann-Theater in der Begegnungsstätte in Wehdem. Sabine Misiorny und Tom Müller hatten bereits mit den Stücken »One-Night-Stand«, »Single sucht Single« und »Gehen wir zu dir oder zu mir?« in Stemwede etabliert. Auch der Titel des aktuellen Stückes versprach kabarettistischen Lachspaß in Verbindung mit Dialogen, die das Zwerchfell auf eine harte Probe stellten. Sabine Misiorny alias Franziska zeigte die »wahren« Unterschiede zwischen Mann und Frau auf. Tom Müller schlüpfte wärenddessen in alle vorstellbaren Männertypen, denn »Männer sind ja sowieso alle gleich!« Dabei versucht er herauszufinden, was Frauen denn nun wirklich wollen. Über zwei Stunden tauchen in Franziskas Leben äußerst skurrile Männertypen auf, die entweder Marke Muttersöhnchen, Chatroom-Date-Tiger oder Albtraum-Talkmeister sind.
Franziska hat es wirklich nicht leicht, sich in insgesamt 14 Spielszenen den richtigen Mann auszusuchen. Bei der Verlobung mit Partner-Kandidat Gotthilf Peter beißt sie auf den im Mousse au Chocolat versteckten Verlobungsring und verschluckt ihn samt abgebrochenem Backenzahn. Es geht sogar so weit, dass die vom Pech verfolgte Franziska über makabre Lösungsvorschläge anhand von Paarungsritualen in der Tierwelt nachdenkt. Ganz nebenbei plaudert sie - wohl immer aktuelll - über fürsorgliche Mütter und Besitz ergreifende tyranische Schwiegermütter. Das gesamte Stück ist ein Trommelfeuer aus Pointen, Gags und urkomischen Dialogen, die das Publikum in Wehdem an so manches Phänomen aus dem wahren Leben erinnerten. Allerdings: Wer das Theaterstück gesehen hat, weiß vielleicht immer noch nicht, was Frauen wollen. Aber er weiß nun ein wenig mehr darüber, was sie absolut nicht wollen . . .

Artikel vom 19.02.2005