23.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Wir nutzen Chance jedes Jahr aufs Neue«

Katharina-von-Bora-Haus besteht zehn Jahre: Interview mit Betriebsleiter Rüdiger Metz

Versmold (WB). Das Katharina-von-Bora-Haus erhält im zehnten Jahr seines Bestehens einen Anbau. 36 Pflegeplätze sollen zusätzlich geschaffen werden. Am 4. April soll mit den Arbeiten begonnen werden. Seit zehn Jahren führt Rüdiger Metz als Betriebsleiter das Altenzentrum. Mit ihm sprach der VERSMOLDER ANZEIGER-Redakteur Heiko Johanning anlässlich des Jubiläums.

Herr Metz, wie haben Sie die zehn Jahre im Altenzentrum erlebt? Wie waren für Sie die Anfänge?
Rüdiger Metz: Das war für uns schon eine Zeit der Anforderungen. Für die Evangelische Kirchengemeinde Versmold als Träger war dieser Schritt, ein Altenzentrum zu bauen und zu betreiben, absolutes Neuland. So war das Jahr 1995 nicht nur für die Menschen in Versmold ein Neubeginn, sondern auch für die, die hier begannen zu arbeiten.

In zehn Jahren kann sich viel verändern. Was hat sich Ihrer Meinung nach in Ihrem Haus entscheidend verändert?
Rüdiger Metz: Die Einführung der Pflegeversicherung ist sicherlich ein Thema gewesen, das uns alle anging in dieser Zeit. Das bedeutete für uns mehr Bürokratie und komplizierter wurden die Sachverhalte auch. Wir erfuhren eine Veränderung an die Anforderung zum Dokumentations-System der Bewohner und außerdem wurden wir zertifiziert.

Wie hoch ist der Auslastungsgrad im Altenzentrum?
Rüdiger Metz: Betriebswirtschaftlich gesehen sollte der Auslastungsgrad bei 95 Prozent liegen. Wir liegen im Schnitt bei fast 100 Prozent. Das bedeutet für uns eine große Chance und Möglichkeit, entsprechend zu arbeiten. Und ich denke, wir nutzen diese Chance jedes Jahr aufs Neue.«

Wie hoch schätzen Sie nach zehn Jahren den Bedarf nach Plätzen im Altenzentrum ein?
Rüdiger Metz: Es gibt nicht schon seit heute eine verlässliche Statistik, dass die Menschen immer älter werden. Das wird auch in Versmold so sein. Somit steigt auch sicherlich der Bedarf, Menschen eine Möglichkeit zu geben, die in häuslicher Umgebung nicht mehr ausreichend oder gar nicht gepflegt werden können, an. Das wird unter anderem deutlich durch unseren Anbau.

Gibt es eine Warteliste für einen Platz im Katharina-von-Bora-Haus?
Rüdiger Metz: Nein, die gibt es nicht. Wir reagieren sehr individuell auf entsprechende Anfragen nach einem Platz bei uns im Haus. Egal, ob diese Anfrage aus dem Krankenhaus oder von privater Seite her kommt. Wir können sicherlich mit unserem Haus der Diakonie in Rheda eine bestimmte Zeit für Bewohner überbrücken, sie erst dort unterbringen und dann, wenn ein Platz in Versmold frei wird, eine Verlegung veranlassen. Das wird schon praktiziert.

Artikel vom 23.03.2005