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»Wir sind keine geschiedenen Frauen, die nur über Männer herziehen«, muss Claudia Nolting über dieses Klischee lachen. Die 41-jährige Mutter zweier Kinder ist stellvertretende Vorsitzende des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) mit Sitz in Bad Oeynhausen. Unter den 130 Mitgliedern, von denen rund ein Viertel aus Enger und Spenge kommt, gibt es auch zahlreiche Männer. »Und im Vorstand sogar zwei.«
Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Männern und Frauen, die ihre Kinder allein groß ziehen, hilfreich zur Seite zu stehen: Menschen, die in Trennung und Scheidung leben ebenso wie denjenigen, die ihren Partner verloren haben.
Claudia Nolting kam vor rund fünf Jahren durch Zufall zum VAMV. Kurz nach der Trennung besuchte sie eine Veranstaltung der Gleichstellungsstelle unter dem Motto »Und nach der Trennung?« Dort wurde sie auf den VAMV aufmerksam. »Nach eineinhalb Jahre bin ich dann aktiv geworden«, berichtet sie. Zunächst als Schriftführerin, dann als stellvertretende Vorsitzende.
Heute ist es ihr ein Anliegen, die Interessen Alleinerziehender in der Öffentlichkeit zu vertreten. »Zum Beispiel, als die Steuerklasse 2 abgeschafft werden sollte«, führt sie an. Ein Beschluss der Bundesregierung führte dazu, dass Alleinerziehende besteuert werden sollten wie Singles. »Der Druck des Bundesverbands führte dazu, dass diese Regelung zurückgenommen wurde«, berichtet sie.
Im Verband finden Männer und Frauen, die in Trennung leben oder mit dem Gedanken spielen, sich zu trennen, Ansprechpartner. »Wie komme ich allein mit der Erziehung klar?« - das fragen sich alle, die die Gruppe besuchen.
Es gibt aber auch Tipps zu Behördengängen und zum Umgangsrecht. Neben den regelmäßigen Stammtischen organisiert der VAMV auch Ausflüge und Freizeiten. Das ist besonders schön für die Kinder, findet die Lenzinghauserin. »Sie sehen dann, dass es auch andere Kinder gibt, die mit Mutter oder Vater allein sind.«
Weitere Informationen über den Verband alleinerziehender Mütter und Väter gibt es im Internet unter www.vamv-badoeynhausen.de.
Artikel vom 18.02.2005