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Schüler gehen kniffligen Fragen auf den Grund

Acht junge Leute des Städtischen Gymnasiums treten bei »Jugend forscht« in Herford an


Gütersloh (peb). Oft sind es die ganz alltäglichen Fragen, die bei den jungen Leuten die Neugier wecken und sie auf ganz wissenschaftliche Weise nach den Antworten suchen lassen. Der Ausfall eines Taschenrechners in Dänemark etwa hat Thorsten Krug (13) und Steffen Schmitt (14) vor die Frage gestellt: »Wie kann ich Währungen ohne Strom und elektronische Hilfe einfach umrechnen?« Das Ergebnis ist »Währi«, ein genialer Währungsumrechner, mit dem die Schüler des Städtischen Gymnasiums am Samstag beim Regionalwettbewerb »Jugend forscht« in Herford antreten.
Acht junge Leute des Gymnasiums bewerben sich, unterstützt von Lehrerin Andrea Sendker, mit Experimenten in den Bereichen Mathematik und Physik, präsentieren dort einer Jury und später auch der Öffentlichkeit, welchen Frage sie auf den Grund gegangen sind. Thorsten Krug und Steffen Schmitt etwa haben ihr Batterieproblem bei der Währungsumrechnung mit zwei Pappscheiben gelöst, die sich übereinander drehen lassen und auf einfache Weise anzeigen, wieviel etwa ein Euro in D-Mark, Yen, Dänischen Kronen, Dollar und Pfund wert ist.
Niels Linnemann, Christian Vosshans und Jan Hendrik Weltzer (alle 15) haben eine technische Lösung gefunden, wie sich Fenster automatisch verdunkeln lassen: Eine Solarzelle reagiert auf hellen Sonnenschein und lässt per Motorantrieb eine getönte Folie vor die Glasscheibe ziehen.
Mit der mathematischen Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinns hat sich Kirsten Krug befasst. Sie habe wissen wollen, ob die Chancen auf sechs Richtige tatsächlich so schlecht sind, sagt die 13-Jährige. Der Analyse folgte die Erfindung einer eigenen Lotterie. Einen Erdnussspender hat die pfiffige Schülerin kurzerhand mit 49 Kugeln bestückt, auf denen zum einen Zahlen von 1 bis 49, zum anderen Ziffern in bunten Farben zu sehen sind. Wer sieben Kugeln aus dem Spender zieht, kann in einer von zehn Spielklassen, die sich Kirsten Krug ausgedacht hat, gewinnen. Entscheidend ist die Häufigkeit bestimmter Zahlen oder Farben.
Wer schon immer wissen wollte, welche mathematischen Regeln sich in der Anordnung der Kerne in einer Sonnenblume finden lassen - Carolin Herrmann (14) und Vanessa Neuen (13) kennen die Antwort: Die Kerne sind in Bahnen angeordnet, von denen immer 55 in die eine und 34 (bei großen Blumen 89) in die andere Richtung verlaufen. Und diese Gesetzmäßigkeit findet sich in vielen anderen Formen in der Natur wieder. Die Erkenntnisse aus ihrer Forschung wecken bei den Mädchen weiter die Neugier: sie wollen auf diesem Gebiet unbedingt weiterforschen.

Artikel vom 17.02.2005