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»Reden allein reicht nicht«

Bertelsmann Stiftung regt »Bündnis für Familie« im Kreis an

Gütersloh (rec). Den Familien im Kreis Gütersloh soll es schon bald besser gehen. Das haben sich gestern mehr als 130 Teilnehmer einer Informationsveranstaltung der Bertelsmann Stiftung fest vorgenommen. Deren stellvertretende Vorstandsvorsitzende Liz Mohn hofft, im Sommer ein »Bündnis für Familie« gründen zu können.

Vor zwei Jahren hatte sie mit Bundesfamilienministerin Renate Schmidt eine bundesweite »Allianz für Familie« ins Leben gerufen. Die lokalen und regionalen Bündnisse sollen diese Allianz nun mit Leben erfüllen. Mit Hilfe verschiedener Charts erläuterte Projektkoordinator Rocco Thiede, welche prominenten Persönlichkeiten dieser Allianz inzwischen angehören und wie die Projekte organisiert sind. Angesichts der vielen »Allianzen«, »Bündnisse«, »Module«, »Impulsgruppen«, »Moderatoren«, »Kommunikatoren« und »Koordinatoren« beschlich manchen Teilnehmer eine gewisse Unruhe, die Landrat Sven-Georg Adenauer in seinem Grußwort auf den Punkt brachte: »Hier muss deutlich gesagt werden: Im Mittelpunkt stehen die Betroffenen. Wir müssen die Familien unterstützen. Wir müssen gemeinsam gestalten. Reden reicht nicht.«
Der Landrat war sich nicht zu schade, um Geld zu bitten. Vier Familienzentren werde der Kreis demnächst einrichten. Gebraucht würden aber neun. Vielleicht könne die Bertelsmann Stiftung diese Bemühungen finanziell unterstützen, um möglichst viele dieser Zentren in den Städten und Gemeinden Wirklichkeit werden zu lassen. Der Landrat durfte danach fragen, weil der Kreis Gütersloh viele jener Themen und Fragen bereits aufgegriffen hat, denen sich das neue Bündnis nun widmen will. So wurde in den Arbeitsgruppen unter anderem eine systematische Familienbefragung vorgeschlagen - die aber liegt mit dem Familienbericht des Kreises längst vor. Auch Güterslohs Bürgermeisterin Maria Unger konnte in ihrer Ansprache auf die Erfolge und Erfahrungen des »Bündnisses für Erziehung« hinweisen.
Doch weder Kreis noch Stadt haben es bisher hinbekommen, so viele Vertreter aus den Kommunen, Unternehmen, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden des Kreises an einen Tisch zu bekommen, um über die Situation von Familien zu diskutieren. Am 9. März wollen sich diese Vertreter erneut treffen, um die Weichen für die künftige Zusammenarbeit zu stellen.

Artikel vom 18.02.2005