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Bald rücken die Maurer an

Erster Bauabschnitt im Caritas-Altenheim St. Johannes hat begonnen

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Der Umbau des Caritas-Altenheims hat begonnen. Nachdem im Januar der Umzug der Bewohner vonstatten ging, laufen die Abbau- und Abbrucharbeiten. Spannend wird es in etwa zwei Wochen, wenn die Betonmischer angeworfen werden und die Maurer anrücken.

Der so genannten Hauptmaßnahme, die jetzt beginnt, war die Erneuerung der Pflegebäder und die Neueinrichtung der Schwesterndienstzimmer vorangegangen, sowie die Errichtung der Wohnungen für das Wohnen im Alter. Wie mehrfach berichtet, ist es dadurch möglich, den Umbau des gesamten Hauses zu bewerkstelligen, ohne dass ein einziger Bewohner des Hauses ausziehen muss.
Umzüge innerhalb des Hauses lassen sich jedoch nicht vermeiden. Deshalb ist die Hauptmaßnahme auch in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Der erste soll bis November dieses Jahres beendet sein. Es ist der umfangreichste, denn er beinhaltet die Verlagerung der Verwaltung in die ehemaligen Räume der Wäscherei und - als Projekt im Projekt - die Modernisierung der Küche. Dabei wird es für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen notwendig sein, das Mittagsmenü von auswärts zu beziehen, sagte gestern Hauswirtschaftsleiterin Astrid Wehke.
Um eine optimale Planung zu verwirklichen, haben sich Architekten und Mitarbeiter frühzeitig zusammengesetzt. »Daraus haben wir einen Leitfaden entwickelt, an den wir und heute noch halten«, sagt Architekt Leo Köhle. Bei der Planung der Zimmer habe man sich beispielsweise gefragt, wie die Räume aussehen sollten, wenn man selbst einziehen würde, ergänzt Heimleiter Bernd Zilger. So werden in den oberen Etagen die Zimmer erweitert und zwar durch die Hinzunahme des Balkons. Das macht eine Vergrößerung um 6,5 Quadratmeter aus, so dass die Räume am Ende 20 Quadratmeter haben werden. Die Balkons des 1973 errichteten Hauses wurden ohnehin wenig genutzt, unter anderem deshalb, weil sie nur über eine Stufe erreichbar waren. Zum Gang hin werden die Zimmertüren etwas zurückgesetzt, damit genügend Bewegungsfreiheit bleibt. Am Ende wird es ausschließlich Einzelzimmer mit Einzelbädern geben und zwar insgesamt 121.
Vor den Balkons wird eine neue Stahlbetonfassade mit Kunststofffenstern und einem Wärmedämmsystem hochgezogen. Farblich soll der renovierte Altbau im gleichen Stil gehalten werden wie der Neubau Wohnen im Alter, allerdings deutlich abgesetzt, so dass die unterschiedliche Funktion der Gebäude auch von außen erkennbar ist. Das undichte und problematische Flachdach soll künftig von einem leicht geneigten Zinkdach überspannt werden.
Eine Besonderheit wird nach der Fertigstellung ein so genannter Therapiegarten darstellen, der im Erdgeschoss vor dem Wohnbereich für Personen mit Demenzerkrankungen zu finden sein wird. Das Konzept soll dem Bewegungsdrang der alten Menschen gerecht werden und durch Hochbeete und Beete mit Nutzpflanzen weitere therapeutische Ansätze erfüllen. Für den Wohnbereich hat Ingenieur Franz-Josef Wiese eine intensivere Beleuchtung entwickelt, die das Wohlbefinden der Demenzkranken steigern soll.
Insgesamt rechnen Planer und Mitarbeiter mit Kosten in Höhe von 6,8 Millionen Euro. Wenn alles nach Plan läuft, sind alle Umbauten im November des kommenden Jahres über die Bühne gegangen.

Artikel vom 18.02.2005