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31 Menschen starben auf
den Straßen im Kreis Lippe

Statistik 2004: Keine Unfallschwerpunkte in Schlangen

Schlangen/Kreis Lippe (SZ/He). Die Zahl der Verkehrsunfälle auf lippischen Straßen ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Nach Angaben der Polizei krachte es insgesamt 7 813 Mal im Kreisgebiet. Es gab zwar weniger Verletzte, aber es mussten deutlich mehr Todesopfer als im Vorjahr beklagt werden. Die Gemeinde Schlangen mit ihren Ortsteilen zählte nicht zu den Gebieten, wo sich Unfälle gehäuft ereigneten.

Polizeihauptkommissar Werner Brinkmeier konnte gestern in Detmold bei der Vorstellung der Unfallstatistik 2004 mehere positive Trends verkünden. Mit 7 813 Unfällen gab es 356 weniger als in 2003. Bei den Unfällen mit Personenschäden wurde mit 1 020 Ereignissen der niedrigste Stand seit dem Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1970 erreicht. 6 793 Mal gab es nur Sachschaden, ein Rückgang um 305 Unfälle.
Insgesamt starben im vergangenen Jahr 31 Menschen durch Verkehrsunfälle auf Lippes Straßen. Dies sind sechs Todesopfer mehr, eine Zunahme um 24 Prozent. Allein in den Monaten November und Dezember kamen bei zwölf Unfällen 13 Personen ums Leben. Die Zahl der Verletzten sank um 6,6 Prozent auf 1 291. »Das ist die niedrigste Zahl seit Bestehen der Unfallstatistik«, so Brinkmeier.
Eine weitere positive Nachricht: In 2004 wurde im Kreis kein Kind im Straßenverkehr getötet. Die Zahl der verunglückten Kinder unter 15 Jahren sank mit 141 auf den niedrigsten Stand seit der Erfassung von Unfällen. Einen Tiefststand gab es auch bei den Radfahrern (44), Fußgänger (41) und Mitfahrer (56) wurden wieder häufiger verletzt. Nach Angaben der Polizei hat sich die Verkehrserziehung positiv ausgewirkt, die die Beamten in Kindergärten und Schulen betrieben haben.
Die Polizei rät, um die Verkehrssicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, zum Tragen von Fahrradhelmen und Schutzausrüstungen und empfiehlt außerdem Kindersitze und Rückhaltesysteme zu nutzen. Ungesicherte Kinder haben laut Polizei im Auto ein siebenfach höheres Risiko getötet oder verletzt zu werden, als vorschriftsmäßig gesicherte Jungen und Mädchen. Verkehrswege zur Schule könnten außerdem anhand von Schulwegplänen ausgewählt werden, die bei der Kreispolizeibehörde erstellt werden.
263 Verunglückte im Jahr 2004 gehörten zur so genannten Gruppe der »Jungen Erwachsenen« (18 bis 24 Jahre). Auch hier gab es einen Rückgang um 13 Prozent. Aber: Jeder Fünfte Verletzte und sogar jeder Dritte der insgesamt 31 Unfalltoten in Lippe gehörte dieser Altersgruppe an. Brinkmeier kündigte an, diese Verkehrsteilnehmer stünden auch künftig weiter im Fokus polizeilicher Aktivitäten mit dem Ziel, das Unfallrisiko dieser Altersgruppe durch präventive und repressive Maßnahmen zu verringern.
Hautunfallursachen waren in 2004 nicht angepasste Geschwindigkeit, ungenügender Sicherheitsabstand, Vorfahrtsmissachtung, Fehler beim Abbiegen und beim Überholen, falsches Verhalten gegenüber Radfahrern und Fußgängern sowie Alkohol und Drogen am Steuer. »Aus Befragungen von Zielgruppen können wir ableiten, dass Drogen im Straßenverkehr in Zukunft zunehmend ein Problem werden«, erklärte Hauptkommissar Brinkmeier. Die Polizei habe jedoch schon darauf reagiert. Beamte seien geschult worden und mit einem Schnelltest könne künftig der Drogenkonsum festgestellt werden.
Die Kreispolizeibehörde wies am Mittwoch auch auf die volkswirtschaftlichen Unfallfolgekosten hin. Durch die 7 813 Unfälle sei ein volkswirtschaftlicher Schaden in Höhe von 120 Millionen Euro entstanden.
Die lippische Polizei will auf die Erkenntnisse der Statistik reagieren, indem sie Geschwindigkeitskontrollen in Problembereichen, Kontrollen der Fahrtüchtigkeit und die zielgerichtete Überwachung der Rückhaltesysteme in Autos fortführen wird, kündigte Brinkmeier an.

Artikel vom 17.02.2005