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Königsberger Straße:
Aufbau in den »50ern«

In der in unregelmäßigen Abständen erscheinenden WV-Serie über die Geschichte und Bedeutung der Straßen und Wege in Hövelhof geht es heute um die Königsberger Straße, die nach der ehemaligen Hauptstadt Ostpreußens benannt wurde. Königsberg wurde 1255 vom Deutschen Ritterorden gegründet als Hafenbefestigung am Pregel, der in das FRisische Haff mündet. Die Stadt wurde bald zum politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt Ostpreußens. Benannt wurde sie im 13. Jahrhundert nach König Ottokar von Bühmen. Jahrhundertelang ließen Kämpfe zwischen Deutschen und Slawen die Stadt und ganz Ostpreußen nicht zur Ruhe kommen. Am 9. April 1945 fiel Königsberg, das nach erbittertem Kampf nur noch aus einem rauchenden Trümmerhaufen bestand, in die Hände der Roten Armee. Die Königsberger Straße in Hövelhof in Teil der »Jägerkreuzsiedlung«, die in den 50er Jahren angelegt wurde. Insbesondere Heimatvertriebene fanden hier in Eigenheimen ein neues Zuhause. Wie Johannes Buschmeier, viele Jahrzehnte Ortsheimatpfleger in Hövelhof und Autor des Buches »Straßen und Wege in Hövelhof« auf Anfrage erklärte, war die Erschließung der Jägerkreuzsiedlung damals im Hövelhofer Rat nicht unumstritten, da zur Bereitstellung von Siedlungsgelände ein größerer Teil des Hövelhofer Waldes gerodet werden musste. Naturfreunde rieten damals von diesem Vorhaben ab und empfahlen einen anderen Standort. Mehrheitlich beschloss der Rat dann dennoch, den Wald teilweise zu opfern, zumal zahlreiche Familien darauf warteten, endlich ein Stück Land zum Häuslebau bekommen zu können. Die Gemeinde wurde damals verpflichtet, Ersatzaufforstungen vorzunehmen. Noch heute grenzt die Königsberger Straße an den Wald, die nördliche Häuserzeile grenzt mit den Gärten an das Sportzentrum/Tennisanlage.spi/Foto: Jürgen Spies

Artikel vom 17.02.2005