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Deutschen geht Puste aus

Ski alpin: Hilde Gerg wird im Super-G als Beste Achte

Are/Garmisch-Partenkirchen (dpa). Den deutschen Ski-Assen geht trotz des überraschenden Team-WM-Titels zum Saison-Endspurt im alpinen Weltcup die Puste aus.

Hilde Gerg wurde beim Super-G im schwedischen Are Achte und hat nur noch eine Minimalchance auf den erhofften Gewinn der Gesamtweltcupwertung. Martina Ertl stürzte im Riesenslalom sogar auf den 17. Platz ab. Beim Heimrennen der Herren in Garmisch-Partenkirchen sorgte Florian Eckert (Lenggries) als 18. im Super-G und mit Rang 22 in der Abfahrt für die besten Platzierungen. »Mit der Abfahrt bin ich ganz zufrieden, im Super-G hätte ich mehr attackieren müssen«, sagte der Team-Weltmeister. In seinem ersten Weltcup-Super-G überhaupt überzeugte Lokalmatador Felix Neureuther als 26.
Ertl war auf der WM-Strecke für 2007 chancenlos. »Mir kommt das Gelände einfach nicht entgegen. Man muss hier eher feinfühlig fahren«, sagte die 31-Jährige angesichts eines Rückstandes von 1,88 Sekunden auf die Siegerin Maria Jose Rienda Contreras (Spanien). Zweite wurde die Österreicherin Nicole Hosp vor Weltmeisterin und Lokalmatadorin Anja Pärson, die damit wieder die Gesamtweltcup-Führende ist.
Gerg suchte nach ihrem Fehlschlag im Super-G die Schuld bei den Bedingungen. »Es war so ein nasser Schnee. Ich bin dafür wohl zu weite Wege gefahren. Man hätte direkter angreifen müssen«, sagte die sichtlich frustrierte Lenggrieserin. Nach dem 13. WM-Platz hatte sie über schlechte Sicht und trockenen, »aggressiven« Schnee geklagt. Sie lag 0,85 Sekunden hinter der Gewinnerin Michaela Dorfmeister (Österreich), die sich vor ihrer Teamkollegin Alexandra Meissnitzer und der WM-Zweiten Luccia Recchia (Italien) ihren vierten Saisonsieg sicherte. Mit 251 Punkten ist Gerg nur noch Außenseiterin auf die kleine Kristallkugel für die beste Super-G-Athletin.
In der Herren-Abfahrt hatte Michael Walchhofer seinen zweiten Sieg auf der Kandahar-Strecke innerhalb von 21 Stunden gefeiert. Der 29-jährige Österreicher lag vor seinen Landsleuten Mario Scheiber und Olympiasieger Fritz Strobl. »Das ist ein Traum«, sagte Walchhofer, der im Super-G Fünfter wurde. Christoph Gruber gewann in dieser Disziplin wie vor vier Jahren mit einem Vorsprung von nur 1/100 Sekunde. Gruber lag vor Didier Defago, der den ersten Saisonsieg für die Schweiz nur knapp verpasste. Im Gesamtweltcup der Männer führt Bode Miller (USA) mit 1253 Punkten weiter vor den Österreichern Benjamin Raich (1062) und Walchhofer (910), der beste Gewinn-Chancen in der Abfahrts-Wertung hat.

Artikel vom 21.02.2005