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Unfalltote

Busse zur Alternative machen


Entgegen dem Landestrend ist die Zahl der Toten im Straßenverkehr in Ostwestfalen-Lippe gestiegen. 164 Personen kamen ums Leben, rein rechnerisch fast an jedem zweiten Tag eine Frau, ein Mann oder ein Kind. Jedes fünfte nordrhein-westfälische Verkehrsopfer ist im Regierungsbezirk Detmold zu beklagen.
Regierungspräsident Andreas Wiebe und sein Verkehrsdezernat werden die Vorgaben der Landesregierung kaum erfüllen können. Bis zum Jahr 2015 soll die Zahl der Toten auf den Straßen halbiert werden - so steht es im Verkehrssicherheitsprogramm 2004. Ostwestfalen-Lippe ist ländlich geprägt, und das erweist sich als Nachteil, wenn die Unfallbilanz verbessert werden soll. In städtischen Ballungszentren, wie dem Ruhrgebiet, können Menschen vom Auto auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umsteigen. Dagegen sind bis auf Bielefeld Straßenbahnen in OWL Fehlanzeige. Der unzureichende ÖPNV erklärt, warum die KFZ-Dichte mit 666 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner im Regierungsbezirk die höchste im Land ist.
Unfälle enden im waldreichen Ostwestfalen häufiger vor Bäumen als anderswo und damit oft tödlich. Für Bezirksregierung, Kommunen und Verkehrsbetriebe ergeben sich klare Aufträge: Sie müssen Unfallschwerpunkte, wie die Bundesstraße 64, entschärfen und den Öffentlichen Personennahverkehr durch bessere Bus- und Zugverbindungen attraktiv machen. Dietmar Kemper

Artikel vom 17.02.2005