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»Die Geschichten sollen lustig sein«

Illustration eines Dankgebetes: »Bin nicht hungrig, bin nicht krank: Dafür, Vater, vielen Dank!«

Erwin Grosche veröffentlicht zwei weitere religiöse Kinderbücher

Von Andrea Pistorius
Paderborn (WV). Er schreibt und schreibt und schreibt. Mindestens 30 Bücher hat Erwin Grosche inzwischen veröffentlicht. Seit dieser Woche sind zwei neue Bände mit Kindergebeten und Geschichten rund um das Vaterunser auf dem Markt.

Wer mit Kindern beten möchte, ist häufig ratlos: Überlieferte Texte haben oft mit der Lebenswelt von heute nichts mehr zu tun oder überfordern Drei- bis Zehnjährige theologisch wie sprachlich. In solchen Fällen kann Erwin Grosche helfen. Seine Vorschläge sind einfach und nehmen das zum Thema, was Kindern wichtig ist. »Danke, Gott, dass ich eine Familie habe. Sie ist für mich da und gibt mir ein Zuhause. Lass auch andere nicht allein, die ohne Eltern sind und Angst haben«. Wer den Dialog zwischen seinem Kind und dem lieben Gott auf eher spielerische Weise anregen möchte, der kann es vielleicht damit probieren: »Wie gut, dass es das Wasser gibt, es wäscht uns Hals und Füße. Wir danken dafür unserm Gott und senden viele Grüße«.
Ob ernst oder heiter: Erwin Grosche bleibt stets dicht dran an der Erlebniswelt und Vorstellungskraft der Kinder. Seine Verse sind zudem schön kurz und inspirieren den Leser zu eigenen Ideen für ein Gebet. Hinreißende Illustrationen von Dagmar Geisler und ein mehrfarbiger Druck werden dafür sorgen, dass Kinder aus eigener Initiative zu dem Büchlein greifen und darin blättern.
Mehr zum Vorlesen ist das zweite Buch gedacht, das mit heiteren Alltagsgeschichten erklärt, was jeder Satz des Vaterunsers wohl bedeuten könnte. Da fahren Fee und Herr Riese mit dem Bus durch die Stadt, um das Reich Gottes zu suchen, und Oma Turnschuh versöhnt sich mit ihrem Vater, der sie in Kindertagen gekränkt hat.
»Mir ist es wichtig, dass die Geschichten lustig sind«, sagt Erwin Grosche, denn dann mache es Spaß, sie zu hören. Gleichzeitig räumt der Autor ein, dass dieses Balancehalten zwischen ernstem Thema und leichtem Erzählton ihn sehr erschöpfe. »Es ist ein beständiges Abwägen«, erklärt der Vater einer Tochter, der es als Glück bezeichnet, »noch einmal die Bibel zu studieren«.
Trotzdem sitzt er bereits an neuen Projekten. Noch in diesem Jahr soll das Buch »Mein Schutzengel Hubert« erscheinen; 2006 wird der Kinderroman »Berti und Anne« folgen. Dazu arbeitet Grosche an einem neuen Kabarettprogramm mit dem Titel »Die Wirklichkeit und andere Übertreibungen«, das im Herbst seine Premiere erleben soll.
(Erwin Grosche: »Ich sag dir Danke« und »Felicitas, Herr Riese und das Vaterunser«, Gabriel Verlag/Thienemann Verlag)

Artikel vom 17.02.2005