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Zeitlücke macht Bürgern Sorge

Versammlung zu Querspange und A 2-Anschluss - Experten auf Podium

Rheda-Wiedenbrück (WB). Rheda-Wiedenbrücks Bürger diskutieren - zum Teil sehr emotional - über den neuen Autobahnzubringer beziehungsweise die Querspange durch die Ortschaft St. Vit zur B 61. Grund genug für die heimische SPD, wenige Tage vor der Sondersitzung des Bau-, Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses (17. Februar, 17 Uhr, Rathaus), noch einmal grundsätzlich über den Zusammenhang des geplanten Gewerbegebietes Marburg und die Querspange zu informieren.

Fakten aus erster Hand über das geplante Gewerbegebiet und die möglichen Straßenführungen lieferten die städtischen Beigeordneten Ferdinand Reelsen (Geschäftsführer der Marburg GmbH) und Gerhard Serges (Baudezernent). Einig war man sich, dass Rheda-Wiedenbrück möglichen Investoren Gewerbeflächen anbieten müsse, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Gründe für die Marburg benannte Dezernent Reelsen: die gute Lage an der A 2; die Tatsache, dass die etwa 111 Hektar Fläche im Besitz des Kreis Gütersloh seien und dadurch der Erwerb recht einfach gestaltet werden könne. Weiterer Vorteil: Die Kosten der Gewerbegebietsentwicklung könnten mit den Gemeinden Herzebrock-Clarholz und Oelde geteilt werden. Zusätzlich sei mit dem Kreis eine zeitlich gestaffelte Zahlung der Grunderwerbskosten vereinbart.
Die SPD hält das finanzielle Risiko für die Stadt für unkalkulierbar. Ferner sei die Zeit bis zur Realisierung der Verkaufsreife für des Gewerbegebiet viel zu lang. In den Jahrzehnten bis zum möglichen Baubeginn durch den ersten Betrieb seien alle Alternativen für Rheda-Wiedenbrück - allein schon aus Kostengründen - blockiert.
Als Alternative schlug die SPD ein Gewerbegebiet an der Pixeler Straße vor. Es wäre rasch zu realisieren und durch die Umgehungsstraße erstklassig direkt an die A 2 angebunden. Bestehende gewerbliche Brachflächen müssten sowieso, schon aus städteplanerischer Sicht, angepackt und für die Ansiedlung neuer Betriebe vorbereitet werden.
Zurück zur Marburg: Problematisch schätzten sowohl Bürger als auch Experten die voraussichtliche sechs bis zehn Jahre große Zeitlücke zwischen dem Bau der Autobahnauffahrt und dem Bau der Querspange ein. Der Verkehr, der durch den neuen Autobahnanschluss in Richtung Süden verursacht werde, verteile sich in dieser Zeit auf die vorhandenen Straßen, die für diese Last nicht ausgelegt sind. »Die CDU-Mehrheit forcierte den Autobahnanschluss und vernachlässigte die zeitliche Ankopplung des Querspangenbaus, um das Gewerbegebiet durchführen zu können«, meinte SPD-Ratsfrau Elisabeth Frenser.

Artikel vom 16.02.2005