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Der Mühle »wachsen« Flügel

Sanierung des Hücker-Aschener Wahrzeichens geht in diesem Jahr weiter

Von Julia Lüttmann
Hücker-Aschen (SN). Schnee und Kälte haben gestern die Mitarbeiter des niederländischen Mühlenbau-Unternehmens Vaags getrotzt: Sie brachten die Stahlruten der neuen Flügel an der Windmühle auf dem Gehlenbrink an. Die hölzernen Teile der Flügel werden in den kommenden Tagen montiert. Auch wenn die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind: Der Heimatvereinsvorsitzende Heinz Elling war gestern begeistert, dass die Mühle auch wieder nach Mühle aussieht.

Doch nicht nur die Mitglieder des Heimatvereins, auch Bürgermeister Christian Manz, Paul-Heinz Wilke (Filialdirektor der Sparkasse) und Architekt Michael Hilker aus Borgholzhausen (Altkreis Halle) überzeugten sich vom Erfolg der Sanierungsarbeiten.
Die Sparkasse Herford ist einer der großzügigsten Förderer der Mühlensanierung: 15 000 Euro gab das Kreditinstitut und damit »das Startkapital«, wie Paul-Heinz Wilke betonte. Der Heimatverein habe das Kreditinstitut um Unterstützung gebeten und man sei dieser Bitte gerne nachgekommen. »Die Sparkasse Herford möchte mit dieser Spende die Verbundenheit zum Stadtteil Hücker-Aschen demonstrieren.« Rund 70 000 Euro haben die Arbeiten an der Mühle im vergangenen Jahr gekostet. Erneuert werden mussten nicht nur die 25 Jahre alten Flügel, auch das Mauerwerk wurde überholt (diese Zeitung berichtete mehrfach). Mit 30 000 Euro trägt das Land NRW den Löwenanteil der Kosten, 20 000 Euro stammen aus Spenden der Sparkasse Herford, der Volksbank Enger-Spenge (3000 Euro) und des Heimatvereins, 10 000 Euro steuerte die Stadt Spenge bei, 8000 Euro der Landschaftsverband. Das Unternehmen Meier stellte kostenlos den Kran zur Verfügung.
Bürgermeister Christian Manz lobte gestern die »tolle Gemeinschaftsleistung«. Er konnte zudem ankündigen, dass die Sanierung der Wallholländermühle, die der Heimatverein in den 70er Jahren vor dem Verfall gerettet hat, in diesem Jahr fortgesetzt wird: 70 000 Euro stellte die Stadt zur Verfügung, Landeszuweisungen in Höhe von 40 000 Euro wurden in Aussicht gestellt. Im laufenden Jahr soll das Mauerwerk versiegelt werden, ein Sanierungsfall ist laut Michael Hilker auch die Mühlenkappe. Erneuert werden sollen zudem das Kammrad und die Bremse, die den Mühlenkopf davon abhält, sich in den Wind zu drehen. Hilker vom Architekturbüro Schräder und Hilker ist Fachmann in Sachen Altbausanierung und Denkmalpflege: Das Architekturbüro aus Borgholzhausen ist auf diesen Bereich spezialisiert, saniert zurzeit beispielsweise die Burg Ravensberg in Borgholzhausen und hat schon zahlreiche denkmalgeschützte landwirtschaftliche Gebäude umgebaut. Trotz langjähriger Erfahrung gibt es auch für den Architekten immer wieder Überraschungen: Zum ersten Mal wurde vom Unternehmen Vaag, das in den Niederlanden und an zahlreichen Standorten in Deutschland Mühlenflügel angebracht hat, ein statischer Nachweis gefordert.

Artikel vom 16.02.2005