16.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Gibt keinen Südtrassen-Konsens«

Die wichtigsten Aussagen von Landesbetrieb-Leiter Ulrich Windhager


Die Südtrasse prüft der Landesbetrieb Straßen NRW nicht aus eigenem Antrieb. Das betonte der Bielefelder Niederlassungsleiter Ulrich Windhager mehrfach: »Wir machen das, weil die Räte das so wollen.« Der Landesbetrieb sei stets von der der V 16-Trasse überzeugt gewesen. Die Untersuchung der Südtrasse sei lediglich eine Frage des politischen Stils. So habe man es ihm in den Kommunen unter Verweis auf die beachtlichen Wahlergebnisse von STU und Bürgerallianz erklärt.
Der Landesbetrieb sei zwar verpflichtet, jede sich anbietende Trasse zu untersuchen, erläuterte Windhager. Doch schon Ende der 80er Jahre sei im Zuge der neu vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen eine Südtrasse geprüft worden. Die aber habe wegen der mangelnden Entlastung der B 68 und der Freiraumzerschneidung im Vergleich der 40 Trassen sehr schlecht abgeschnitten. Aus verkehrlicher oder planerischer Sicht gebe es keine Anhaltspunkte, warum die jetzt von der STU vorgeschlagene neue Südtrasse geprüft werden müsste.
»Müssten bei Null
wieder anfangen«
Die Südtrassen-Prüfung erfolge durch unabhängige Gutachter nach den Kriterien Mensch, Tier- und Pflanzenwelt, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschafts- und Kulturgüter. In einer Gesamtabwägung würden auch Fragen der Wirtschaft, der Zeitschiene und der Realisierungschancen mit berücksichtigt. Sollte eine Südtrasse tatsächlich geplant werden, müsse mit einem neuen Verfahren wieder bei Null angefangen werden, verdeutlichte Windhager. »Für die neue Linie bräuchten wir einen Konsens. In Bielefeld, Steinhagen, Borgholzhausen, Halle, beim Kreis und den wichtigsten Behörden ist der derzeit nicht gegeben. Die Übereinstimmung herzustellen, würde viele Jahre dauern.«
Windhager bezog auch Stellung zu einigen STU-Erklärungen der vergangenen Wochen. Bei der Länge gebe es zwischen K- beziehungsweise V 16-Trasse und der Südtrasse keine gravierenden Unterschiede. Und: »Aussagen, dass eine Südtrasse wesentlich billiger als die V 16 wäre, entbehren jeglicher, fachlicher Grundlage.«

Artikel vom 16.02.2005