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»Viele Begriffe sind schon bekannt«

Drei Löhner Grundschulen bieten vor der Schulzeit Sprachkurse an


Von Tanja Langejürgen
(Text und Fotos)
Löhne-Bahnhof (LZ). »Mit den Füßen kann man gehen. Mit den Augen kann man sehen. Mit den Knien kann man kriechen und mit der Nase riechen. Die Hände können winken, und der Mund kann essen, singen und trinken«, erklärt Monika Heemeyer ihren Kindern im Schulkindergarten der Grundschule-Bahnhof in Löhne. Sie ist Sozialpädagogin und gibt seit vergangenem Jahr vorschulische Sprachkurse für ausländische Kinder an der Grundschule Löhne-Bahnhof.
Die Kinder lernen spielerisch die Sprache. Auf dem Tisch steht ein großer Korb mit Lebensmitteln. »Das ist ein Apfel«, rufen die Kinder, als Christina einen Apfel aus dem Korb nimmt.
»Seit 26 Jahren arbeite ich schon im Schulkindergarten. Mit ausländischen Kindern hatte ich dabei immer viel zu tun«, erklärt die Gruppenleiterin.
Zurzeit sind 15 Kinder in der Gruppe. Der Kurs läuft seit dem 31. Januar und auf ein halbes Jahr ausgelegt. Es werden Kinder sprachlich gefördert, die im Sommer 2005 eingeschult werden. »In diesem Alter können die Kinder am besten lernen«, erläutert die Schulamtsdirektorin Ursula Niemeier.
»Die meisten Kinder in meiner Gruppe kommen aus der Türkei oder aus Russland«, erläutert Monika Heemeyer.
Die ersten Erfolge kann die Sozialpädagogin schon verzeichnen. »Viele Begriffe sind schon bekannt. Aber für die Kinder ist die Grammatik schwer«, sagt Heemeyer.
In Löhne gibt es drei Grundschulen, an denen die sprachliche Förderung angeboten wird: Löhne-Bahnhof, Gohfeld und Mennighüffen-West.
Vorschulische Sprachkurse wurden im Kreis Herford erstmalig 2001 durchgeführt. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt für die neuen Kurse seit dem vergangenen Jahr 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. »Die Förderung ist weiterhin gesichert«, erklärte am Dienstag der Leiter der Koordinierungsstelle im Schulamt, Werner Möller-Tacke.

Artikel vom 16.02.2005