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Menschen in
unserer Stadt
Manfred Wickenkamp
Leiter des Hegerings

»Auf die Idee, meine Prüfung als Jäger abzulegen, bin ich durch Freunde gekommen«, erzählt Manfred Wickenkamp. »Außerdem habe ich schon als Kind bei benachbarten Landwirten geholfen, wodurch ich einen starken Bezug zur Natur aufgebaut habe«, sagt der heute 62-Jährige.
Der Jagdschein wird auch »grünes Abitur« genannt, weil er sehr schwer zu erhalten ist. »Die Prüfung ist in drei Bereiche eingeteilt, in einen theoretischen Teil, bei dem man umfassende Kenntnisse in der Wildbiologie, im Naturschutz und in der Waffenkunde aufweisen muss, und in zwei praktische Prüfungen: das Schießen und einen mündlich-theoretischen Test«, erklärt der begeisterte Jäger. Im Jahr 1976 erhielt der Frühpensionär seinen Jagdschein und wurde im Jahr 1998 zum Hegeringleiter gewählt. »Dies ist die kleinste Einheit der Organisation des Landesjagdverbandes«, erklärt Manfred Wickenkamp.
Er wurde in Löhne-Ort geboren und erhielt hier ebenfalls seine mittlere Reife. Weiterhin machte er eine Ausbildung bei der Stadt Löhne. »Vor meinem Ruhestand war ich 45 Jahre in der Kommunalverwaltung, zuletzt als Diplomverwaltungswirt. Nach meiner Pensionierung habe ich mehr Zeit, mich um den Hegering zu kümmern«, erzählt er. So betreut Manfred Wickenkamp zum Beispiel die Angelegenheiten seines Jagdbezirks und organisiert die jährliche Hauptversammlung.
»Das Jagen ist eine Notwendigkeit«, sagt der leidenschaftliche Waidmann. »Jeder Jäger sorgt durch Auslese für die Erhaltung der Wildart, die er schießt. Das heißt, wir schießen zuerst das kranke Wild, damit sich die Gesunden und Starken uneingeschränkt vermehren können. Zur Kontrolle werden vom Staat Gesetze verabschiedet, die die Jagd auf einzelne Arten einschränken.«
So habe sich der Hasenbestand in der Region zum Beispiel vergrößert. »Leider wird die bejagbare Fläche durch die wachsende Infrastruktur immer kleiner«, bedauert Manfred Wickenkamp. »Durch den Straßenverkehr wird die doppelte Menge Wild überfahren, die von Jägern geschossen wird«, sagt der Löhner.
Annika  von Hollen

Artikel vom 16.02.2005