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Hilfe per Nadelstich

Söderblom-Schülervertretung organisiert Blutspende

Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). Anna Janzen kann gar nicht hinsehen, als Matthias Malner vom DRK-Ortsverein Espelkamp ihr die Nadel in den Arm steckt. Doch um zu helfen, nimmt die 18-Jährige, genau wie viele ihrer Mitschüler, auch Unannehmlichkeiten in Kauf.

Die Söderblom-Gymnasiastin gehörte gestern zu den 78 Freiwilligen, die sich in der Aula der Schule »pieksen« ließen. Die Schülervertretung, allen voran Anna Wunderlich, wollte mit der selbst initiierten und organisierten Blutspende-Aktion den sinkenden Spenderzahlen, vor allem auch bei jungen Menschen, entgegenwirken. »Wir in Espelkamp unternehmen etwas«, betonte Anna Wunderlich im Vorfeld - und überzeugte so nicht nur ihre Mitschüler, sondern auch den DRK-Blutspendedienst West in Münster, der den Sondertermin im Espelkamper Gymnasium mit Unterstützung des Ortsvereins anberaumte. Die Schulleitung war ebenfalls beeindruckt. »Wir finden die Initiative toll und unterstützen sie gern«, sagte Schulleiterin Christiane Seibel, die die Beteiligten im Unterricht entschuldigte.
Karsten Harmening, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Blutspendedienst West, zeigte sich von der Idee und der Organisation beeindruckt. »Wir haben im Moment ein großes Problem, Erstspender zu aktivieren. Mit 68 Jahren gehen die Spender gewissermaßen in den Ruhestand, so dass sich viele, die über Jahre hinweg aktiv waren, nicht mehr beteiligen können. Daher haben wir Schwierigkeiten mit dem Nachwuchs.« Er hofft, dass zumindest ein Teil der Freiwilligen, die sich gestern »anzapfen« ließen, in Zukunft öffentliche Blutspendetermine besucht.
Eine ganze Reihe von Gesprächen und Untersuchungen hatten gestern vor allem die Erstspender zu durchlaufen. Zuerst stand eine Unterhaltung mit einem Zivildienstleistenden an, danach ging es zu den Ärzten des Blutspendedienstes. Hier wurden die Schüler - nur über 18-Jährige konnten mitmachen - untersucht, ihre Hämoglobinwerte und die Temperatur wurden gemessen, ein Fragebogen musste ausgefüllt werden. Anschließend ging es richtig zur Sache: 500 Milliliter Blut und mehrere Röhrchen wurden entnommen, die anschließend nach Münster beziehungsweise Hagen geschickt wurden, wo sie untersucht und freigegeben werden, wenn alles in Ordnung ist. Als alles vorbei war, konnten sich bei der Ortsvereins-Blutspendeleiterin Inge Schreiner und ehrenamtlichen Helferinnen mit Würstchen und Brötchen stärken.

Artikel vom 17.02.2005