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WWS stellt Weichen
für die Zukunft

Bestandsanalyse: Singlewohnung sehr gefragt

Von Ralf Meistes (Text)
und Oliver Schwabe (Fotos)
Herford (HK). Mit mehr als 4000 Wohnungen ist die Wohn- und Wirtschaftsservice (WWS) GmbH das mit Abstand größte Wohnungsunternehmen in Herford. Fast jeder fünfte Herforder ist Mieter des städtischen Unternehmens. Jetzt hat die WWS eine Bestandsanalyse vorgenommen.

Erste Ergebnisse: Es gibt Vorzeigeprojekte wie die Siedlung für altenbetreutes Wohnen an der Hermannstraße. Andererseits ist bereits jetzt absehbar, dass andere Bauten in den kommenden Jahren abgängig sein werden.
4004 Wohnungen zählt die Wohnbau derzeit in ihrem Bestand. Die Leerstandsquote liegt bei 5,1 Prozent. »Diese Zahl ist kein Grund zur Besorgnis. Allerdings lässt sich erkennen, dass der Trend nach oben geht«, sagt WWS-Geschäftsführer Hans-Jörg Gast. Dabei sei zu berücksichtigen, dass auch Leerstand aufgrund von Modernisierungsarbeiten in die Statistik einfließt
Die Bindung der Menschen an eine bestimmte Wohnung und das Umfeld gehe immer mehr verloren. Die Fluktuationsquote liege derzeit bei 15 Prozent, auch hier ist die Tendenz steigend. Immerhin lebten 60 Prozent der WWS-Mieter sechs Jahre und länger in ihrer Wohnung, fünf Prozent sogar mehr als 40 Jahre. Bei den Wohnungen für Singles übersteige der Bedarf das Angebot.
Ein neues Angebot hält die WWS für Häuslebauer parat. An der Eimterstraße soll ein Einfamilienhaus-Gebiet entstehen. Auf einer Fläche von 18 000 Quadratmetern hält das Wohnungsunternehmen 25 Grundstücke bereit. »Es werden zunächst noch alte Hallen, die dort stehen, abgeräumt. Nach den Sommerferien kann mit dem Bau begonnen werden. Interessenten können sich ein Grundstück reservieren«, sagt Gast.
Bei der Analyse, die in einigen Wochen fertiggestellt ist, sind Stärken und Schwächen im WWS-Bestand deutlich geworden. Als Vorzeigesiedlung für altenbetreutes Wohnen nennt der Geschäftsführer die Anlage an der Hermannstraße. Im Jahr 2000 wurden dort 51 Wohnungen gebaut. Helle, moderne Räume, barrierefreies Wohnen, den Hausmeister in unmittelbarer Nachbarschaft, das sind die Vorzüge. Auch die Siedlung an der Breslauer Straße/Görlitzer Straße zeichne sich durch hohe Wohnqualität aus.
Anders stellt sich die Situation an der Dieselstraße dar. Die 238 Wohnungen in den elf Häusern seien zwar auch ausnahmslos belegt, »in den kommenden fünf Jahren muss dort aber etwas passieren«, betont Gast. Dabei steht fest, dass große Investitionen in bestimmte Gebäude kaum noch lohnenswert sind. Auch wenn Gast noch nicht von Abriss sprechen möchte, so ist klar, dass vieles auf eine derartige Entwicklung hindeutet. Gleiches gilt für die Wohnhäuser am Wurmker Weg. Äußerlich sähen die vier Häuser, Baujahr 1958, noch ganz ordentlich aus, aber mit der Technik in den insgesamt 80 Wohnungen könne es in den kommenden Jahren große Probleme geben.
Da sich im direkten Umfeld der Wohnblocks zumeist Ein- bis Zweifamilienhäuser befänden, könnten auch hier Einfamilienhaus-Grundstücke entstehen. »Das ist aber noch Zukunftsmusik«, betont Gast.

Artikel vom 17.02.2005