16.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

In Hövelhof
gibt es wenige
Leerstände

»Frei-Räume«: Analyse vorgestellt

Von Jürgen Spies
Hövelhof (WV). Leerstände in Geschäftszonen gibt es in praktisch allen Städten und Gemeinden - Hövelhof macht da keine Ausnahme. Allerdings sieht die Leerstände-Situation im Sennezentrum vergleichsweise gut aus. Das ist ein Ergebnis der Untersuchung »Frei-Räume«, die der Werbering im Verkehrsverein Hövelhof in Auftrag gegeben hatte. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt.

»Wir haben mehr bekommen, als wir hätten erwarten können, mehr sogar, als wir vereinbart hatten«, freute sich Katja Holtschulte, Vorsitzende des Werberings, bei der Präsentation der Projektergebnisse. Die Untersuchung hatte die Paderborner Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanegement (gpdm mbh) in die Hand genommen.
Als Projektleiter stellte Dirk Richter fest, dass zu Beginn der Analyse im August 2003 in Hövelhof acht sichtbare Laden-Leerstände zu verzeichnen waren, bei weiteren fünf Immobilien sei ein Leerstand absehbar gewesen - nicht wenig, gemessen an der Größe des Hövelhofer Ortskerns. Erfreulich: Durch Aktivierung bislang leerstehender Geschäftslokale sowie Neueröffnungen, teilweise aufgrund günstigerer Mietkonditionen, wurden in Hövelhof in den vergangenen Monaten etliche Lücken wieder geschlossen.
Diese positive Entwicklung hatte indes zur Folge, dass das ursprüngliche Ziel, an öffentliche Fördermittel des Landes (NRW-Leerstandsmanegement) zu kommen, nicht mehr realisiert werden konnte oder musste. Gleichwohl setzte die gpdm die Untersuchung weit über die eigentliche Vorgabe hinaus fort, befragte Kunden und Passanten zu deren Einkaufsverhalten, wollte unter anderem wissen, wie sie Hövelhof als Einkaufsort beurteilen, wo Schwächen und/oder Stärken gesehen werden.
Demnach sammelt Hövelhof als Einkaufsort recht viele Pluspunkte in den Bereichen »Erreichbarkeit der Geschäfte mit dem Pkw«, im »Branchenmix« sowie beim Parkplatzangebot. Richter empfahl, gerade das Parkplatzangebot als »Pfund anzusehen«, zumal sämtliche Parkplätze in Hövelhof kostenlos benutzt werden können.
Richter merkte in diesem Zusammenhang aber kritisch an, dass Ladeneigentümer sowie deren Mitarbeiter nicht selten genau dort parken, wo eigentlich die Kundenparkplätze sind.
Mehrfach bemängelten die befragten Kunden die nach wie vor uneinheitlichen Ladenöffnungszeiten (Holtschulte: »Daran muss sich unbedingt etwas ändern«), die Lage der Geschäfte zueinander (sprich: längere Wege) sowie Lücken im gastronomischen Angebot (beispielsweise Café in Top-Lage).
Ablehnend steht Richter weiteren Lebensmittelmärkten in Hövelhof gegenüber, »schlimmstenfalls noch am Ortsrand«, so der Fachmann. Schon jetzt sei Hövelhof im Verbrauchermarktsegment »überersorgt«.

Artikel vom 16.02.2005