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Brendel schließt Ende März

Umsatzeinbruch - »Rabattgesetz macht alles kaputt«


Verl (köh). Der Verler Einzelhandel wird um ein interessantes Geschäft ärmer: Marlis und Bettina Brendel schließen ihre Boutique an der Wilhelmstraße zum 31. März. Ein Nachfolger ist schon in Sicht: Wie Marlis Brendel sagte, werde ein Bekleidungsfilialist in die 110 Quadratmeter großen Verkaufsräume einziehen.
Seit fünf Jahren sind Mutter und Tochter Brendel mit ihrem Geschäft für Designermode an der Wilhelmstraße. »Und es lief sehr gut«, erklärt Marlis Brendel. Ihre Kollektionen, unter anderem der Marken Nook, Barbara Speer oder Loana, erfreuen sich besonders bei einem Kreis von Stammkunden, die aus Bielefeld, Höxter und sogar aus Hamburg zu Brendel kommen, großer Beliebtheit. »Doch davon allein kann man nicht leben«, so die Kauffrauen. Seit September vorigen Jahres verzeichnet das Geschäft einen massiven Einbruch bei den Umsätzen. »Das Rabattgesetz macht alles kaputt. Es kommen zunehmend Kunden, die einfach den Preis drücken wollen«, beklagt Marlis Brendel. Die Kaufkraft sei gewaltig zurückgegangen. Außerdem fehle die Laufkundschaft. Bevor sie draufzahlen müssten, machten sie lieber zu, meinen Marlis und Bettina Brendel.
Seit Donnerstagabend weist ein Plakat im Schaufenster mit dem Hinweis »Wir schließen. Alles muss raus!« auf den Abschied hin. »Freitag, Samstag und Montag war unser Laden daraufhin voll mit Kunden, die wir vorher nie gesehen haben«, erzählt die Kauffrau. Marlis Brendel hat vor 30 Jahren mit Kurzwaren und Handarbeiten an der Gütersloher Straße begonnen, zwischenzeitlich auch in Schloß Holte ein Geschäft gehabt und für Firmen Modelle entworfen. Tochter Bettina ist seit 20 Jahren in der Branche tätig.

Artikel vom 16.02.2005