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Auf der Suche nach Vorfahren

Hans Trampe aus Holland forscht in Löhne -ĂŠVorfahren bis 1627 nachgewiesen

Von Lars Rohrandt (Text und Foto)
Löhne (LZ). Auf der Suche nach seinen Vorfahren hat es den Holländer Hans Trampe aus Zeist nach Mennighüffen verschlagen. Gestern traf sich der 63-Jährige mit Stadtarchivar Joachim Kuschke. Bis 1627 sind die beiden bereits vorgedrungen. »In diesem Jahr wurde mein Vorfahre Friedrich Kirchhof geboren«, erzählt Trampe.

Diese Information hat ihm das Kirchenbuch Mennighüffen preisgegeben. Angefangen zu forschen hat der ehemalige Siemens-Vertriebsleiter nach seiner Pensionierung. »Das war vor zwei Jahren.« In Holland sei der Name Trampe sehr selten. »In einem Amsterdamer Archiv habe ich dann erfahren, dass meine Ahnen aus Deutschland stammen.«
Hans Trampe stieß dort auf Johann Friedrich Trampe, geboren am 17. Januar 1764 auf einem Hof in Grimminghausen. »1794 heiratet er in Amsterdam eine Frau aus Waldeck«, berichtet der Ahnenforscher aus Holland. »In Amsterdam gibt es eine weitere Familie, die meinen Nachnamen trägt.« Hans Trampe hofft nun, in Löhne vielleicht einen gemeinsamen Vorfahren ausfindig machen zu können.
»Eine gemeinsame Linie ausfindig zu machen, ist nicht einfach«, sagt Kuschke. Alleine in Löhne gebe es drei verschiedene Trampe-Zweige. Von Johann Friedrich Trampe aus, der als so genannter Hollandgänger als Schuhmacher im Nachbarland Arbeit gefunden hatte, konnte die Spur in die Vergangenheit weiter zurück verfolgt werden. »Dessen Vater hieß noch Johann David Kirchhof, bevor er Katharina Gertrud Trampe heiratete«, weiß Hans Trampe.
Es werde aber schwierig über das Jahr 1627 hinaus weitere Informationen in Erfahrung zu bringen, meint Joachim Kuschke. Zwei Möglichkeiten bestünden aber noch: Im Bielefelder Stadtarchiv liegen die Hofakten der Ulenburg. Dieser war der bisher älteste nachweisbare Trampe eigenhörig. Im Detmolder Staatsarchiv befinden sich zudem Grund- und Hypothekenakten. »Familiengeschichte ist fast immer auch Hofgeschichte«, sagt Kuschke.
Mit mehreren Namensvettern in Löhne hatte Hans Trampe bereits Kontakt, auch will er sich mit einigen noch treffen: »Von einer Frau habe ich bereits Fotos bekommen«, erzählt der Holländer, der bis Donnerstag in der Werrestadt bleiben will. Am Donnerstag nimmt er an einem Treffen der Löhner Ahnenforschungsgruppe in der Werretalhalle teil. Fließend Deutsch spricht Hans Trampeübrigens nicht wegen seiner Ahnen, sondern weil er mit einer Deutschen verheiratet ist.

Artikel vom 15.02.2005