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Zur Zukunft der Rübe

Vortrags- und Diskussionsforum im Schützenhof

Herford (HK). Um die Perspektiven der deutschen Zuckerproduktion geht es in einem überregionalen Vortrags- und Diskussionsforum am Freitag, 25. Februar, von 10 bis 14.30 Uhr im Stadtpark-Schützenhof. Der Titel der gemeinsamen Veranstaltung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) und der Evangelischen Kirche von Westfalen lautet: »Schaut die Rübe in die Röhre?«.

In Vorträgen wird die Position der Bundesregierung zur Reform der Zuckermarktordnung und ihre Auswirkungen auf Zuckerindustrie und Landwirtschaft beleuchtet. Diskutiert wird über die Neuordnung des Zuckermarktes aus entwicklungs- und handelspolitischer Sicht. Es ist gelungen, Vertreter aus dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), von der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker, aus den Anbauverbänden und vom Evangelischen Entwicklungsdienst zu gewinnen.
Die abschließende Podiumsdiskussion beschäftigt sich mit dem Thema »Liberalisierung versus Außenschutz - deutsche Positionen im Europaparlament«. Auf dem Podium stellen sich die drei Europaabgeordneten Mechthild Rothe (SPD), Elmar Brok (CDU) und Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, (Bündnis90/Die Grünen). Moderiert wird die Diskussion von WLV-Vizepräsident Karl-Heinz Schulze zur Wiesch.
Hintergrund der Tagung ist die geplante Erneuerung der EU-Zuckermarktordnung. Sie sieht die Reduzierung der Zuckerquote um 2,8 Millionen Tonnen oder 16 Prozent sowie die Senkung der Mindestpreise für Zuckerrüben und Zucker um 37 bzw. 33 Prozent vor. Die heimischen Bauern befürchten, dass sie mit ihrem unter hohen Sozial- und Umweltstandards erzeugten Rohstoff aus der Region nicht mit Rohrzucker aus großflächigem Anbau, zum Beispiel aus Brasilien und Australien, konkurrieren können. »Die geplanten Einschnitte in die Preis- und Mengengarantien sind absolut unverantwortlich«, bringt es der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Wilhelm Brüggemeier, auf den Punkt. »Sie bedeuten für viele Rübenanbauer in Ostwestfalen und in ganz Deutschland das Aus.«
Der WLV, der Rübenanbauverband Lippe-Weser-Raum und die Evangelische Kirche von Westfalen laden alle Rübenanbauer und Landwirte sowie alle interessierten Bürger zu der Veranstaltung am 25. Februar ein.

Artikel vom 16.02.2005