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Sturmtief Ulf sorgt für
Höchstschwierigkeiten

Wintertriathlon-DM mit Strothmann und Wilms

Borgholzhausen (guf). »Die Bedingungen waren natürlich abenteuerlich, aber es hat trotzdem Spaß gemacht.« Für die »Flachländer« Jörn Strothmann und Lukas Wilms vom LC Solbad Ravensberg ging es bei den Deutschen Meisterschaften im Wintertriathlon auf unbekanntes Terrain - und das Sturmtief »Ulf« sorgte in Oberstaufen (Allgäu) für zusätzliche Höchstschwierigkeiten.

5 km Laufen, 12 km mit dem Mountainbike und 8 km Skilanglauf im Skating-Stil - so präsentierte sich die Herausforderung in nackten Zahlen. Sturm und heftiger Regen wirbelten dann die Planungen bei Veranstaltern und Athleten kräftig durcheinander. Die Lauf- und Mountainbike-Runde, die eigentlich ebenfalls über verschneites Terrain führen sollte, musste überwiegend auf Asphalt verlegt werden. Den Aktiven schienen sich nach starken Regenfällen am Freitag und am Vormittag vor dem Wettkampf doch noch akzeptable Bedingungen zu bieten. Aber dann setzte auf der Radetappe doch wieder eine wahre Sintflut ein: »Wir wurden richtig geduscht, und der Sturm hat Start- und Zielbogen, aber auch einige Absperrgitter umgeblasen«, berichtete Jörn Strothmann.
Trotzdem hielt sich der Solbader bis ans Ende des zweiten Teilstücks in einer gut zehnköpfigen Verfolgergruppe hinter dem späteren internationalen Gesamtsieger Christoph Mauch (Schweiz). Bezogen auf die DM-Wertung notierte die Ergebnisliste Strothmann nach dem Lauf auf Rang 10 (15:52 Min.), die Uhren hielten mit 29:14 Min. die siebtbeste Radzeit fest.
Aber dann wurde es erst richtig hart. Jörn Strothmann: »Für den Wechsel auf die Langlauf-Ski habe ich an die anderthalb Minuten gebraucht. Und beim Skaten auf dem total aufgeweichten Schnee mit großen Wasserpfützen habe ich mich total schwer getan.« Ohne gezielte Vorbereitung (»Ich hatte diesen Winter vielleicht zwei-, dreimal auf Ski gestanden«) musste der Westbarthausener die Skatingspezialisten ziehen lassen. Die extremen Bedingungen vergrößerten den Rückstand noch, so dass am Ende Rang 26 der DM-Männerwertung (31. im internationalen Gesamtklassement) blieb. 31:21 Min. als Splitzeit auf Ski bedeuteten auf diesem Teilstück Rang 50. Zum Vergleich: Der am Ende mit Strothmann zeitgleiche Andreas Hachmann (Siedlinghausen) hatte sich mit der zehntbesten Skatingzeit (26:00) noch kräftig nach vorne gearbeitet. So unterschiedlich sind halt im exotischen Wintertriathlon Stärken und Schwächen verteilt.
Nachwuchsmann Lukas Wilms belegte Rang 61 der Meisterschaftswertung Männer, das bedeutete Platz 8 in seiner Altersklasse M20 und den 70. Platz im internationalen Klassement. Am besten kam der Wertheraner auf dem Rad zurecht (19.), nach der Laufstrecke war er 38., und Rang 84 auf Ski signalisierte: Wintertriathlon hat eigene Gesetze ...
Int. Deutsche Meisterschaft (5 km Laufen, 12 km Mountainbike fahren, 8 km Skilanglauf) - Männer: 1. Christoph Mauch (Schweiz) 1:06:25 Std.; 2. und Deutscher Meister David Roderer (SC Neubau) 1:08:08 (14:55-28:50-24:23); 3. Ralph Hagspiel (SC Oberstaufen) 1:08:28 (15:48-29:15-23:25), 4. Hans Mühlbauer (RST Bad Reichenhall) 1:09:36; ... 31. (26. DM) Jörn Strothmann (LC Solbad) 1:16:27 (15:52-29:14-31:21); ... 70. (61. DM) Lukas Wilms (LC Solbad) 1:28:09 (17:36-29:59-40:34); Frauen: 1. und Deutsche Meisterin Jutta Schubert (RSC Kempten) 1:16:16 (17:35-31:05-27:36).

Artikel vom 16.02.2005