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»Gruppen gerechter einteilen«

Forderungen aus Oesterholz an den Fußballkreis - FLVW-Nadel verliehen

Oesterholz-Haustenbeck (He). Eigentlich war Günter Erfkamp, Vorsitzender des Fußballkreises Detmold, zur Jahreshauptversammlung des SSV Oesterholz gekommen, um Ehrungen vorzunehmen. Der Vorsitzende musste sich am Freitag aber auch Forderungen und Kritik gefallen lassen.

»Der Fußballkreis sollte bei den E- und F-Junioren die Gruppen gerechter einteilen!«, forderte Jürgen Gebert. »Dabei sollte auf die Fahrtwege geachtet werden. Wir fahren im Durschnitt 35 Kilometer und dies bei den hohen Spritkosten.« Das gilt sowohl für die Spiele auf den Sportplätzen wie auch für die Hallenrunde. Erst jüngst mussten die D 2-Junioren der JSG Kohlstädt/Oesterholz bis nach Lügde fahren, um an den Kreismeisterschaften in der Halle teilzunehmen. Und auch in der Meisterschaft geht es zu den Gegnern in den lippischen Südosten nach Schieder, Lügde oder Elbrinxen. Die Detmolder Vereine, so lautete die Kritik bei der Jahreshauptversammlung, müssten nur mal kurz in die direkte Nachbarschaft fahren.
Eine weitere Forderung von Jürgen Gebert: »Es sollten endlich Pflichtfreundschaftsspiele für Mini-Kicker durch den Fußballkreis Detmold installiert werden!« Die Jüngsten sollten an die F-Jugend herangeführt werden. »Deshalb müssen sie Spielpraxis bekommen«, so Gebert. In den Fußballkreisen Paderborn und Gütersloh gebe es solche Pflichtfreundschaftsspiele bereits.
Kreisvorsitzender Günter Erfkamp erklärte, so einfach seien diese Forderungen nicht umzusetzen. Er versprach aber: »Im Juni wird es eine Arbeitstagung des Fußballkreises Detmold geben. Dort werden wir alle offenen Fragen besprechen.« Eine weitere Tagung werde im Oktober in der Sportschule in Kaiserau stattfinden. Dort könnten jeweils zwei Vertreter eines Vereins teilnehmen. Erfkamp nahm auch eine weitere Idee auf: »Wir werden auch einen Trainingstag für Trainer der Mini-Kicker veranstalten.«
Der Kreisvorsitzende lobte am Freitag die Arbeit der Stützpunkttrainer: »Sie haben Hervorragendes geleistet.« Ganz entschieden kritisierte Erfkamp den Umgang großer Fußballvereine mit jungen Talenten. »Jedes Jahr werden von den Vereinen aus Paderborn, Bielefeld und Dortmund sechs bis acht junge Spieler abgeworben. Jetzt gibt es sogar einen Jungen aus Diestelbruch, der erst elf Jahre jung ist und schon ins Fußball-Internat von Borussia Dortmund zieht. Dass die Eltern so etwas zulassen, halte ich für verantwortungslos!«, zürnte der Kreisvorsitzende und erhielt viel Beifall.
Insgesamt vier Mal vergab der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) seine Verdienstnadel an Sportler des SSV Oesterholz. Bernd Wüllner konnte die Auszeichnung nicht persönlich entgegen nehmen. Ehren konnte Erfkamp am Freitag im »Heidehof« dagegen Dieter Husemann (Gold), Martin Horstmann und Werner Kötter (jeweils Silber).
Der Arbeit der Verantwortlichen im SSV Oesterholz zollte Erfkamp ein großes Lob: »So überzeugende Jahresberichte aus den Abteilungen habe ich noch nie gehört.«

Artikel vom 15.02.2005