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Klangbotschaft
der Versöhnung

»War Requiem« zwei Mal im Dom

Paderborn (WV). Im Paderborner Dom wird zum Gedenken an die Zerstörung von Stadt und Dom vor 60 Jahren das »War Requiem« von Benjamin Britten aufgeführt.

Mit dem »War Requiem« hat der englische Komponist Benjamin Britten 1962 eines der erschütterndsten musikalischen Mahnmale gegen den Wahnsinn des Krieges geschaffen. Die schon bald nach der Uraufführung weltweit als Meisterwerk anerkannte Trauersinfonie erklingt am Dienstag, 15. März, und Mittwoch, 16. März (jeweils 19.30 Uhr), im Dom.
Anlässlich der Wiedereinweihung der Kathedrale von Coventry (England), die 1940 durch einen deutschen Luftangriff zerstört wurde, schuf der Pazifist Britten mit dem »War Requiem« eine monumentale Klangbotschaft der Versöhnung. Britten kombinierte den Text des lateinischen Totenrequiems mit Gedichten des englischen Poeten Wilfried Owen, der als junger Mann im ersten Weltkrieg gefallen war.
Die inhaltlichen Gegensätze finden musikalisch ihre Entsprechung: Eine Hauptebene aus Chor, Sopran-Solo und großem Orchester korrespondiert mit einer weiteren Ebene aus zweistimmigem Knabenchor und Orgel, die gemeinsam den liturgischen Teil wiedergeben. Die Gedichte sind zwei Männersolopartien sowie einem Kammerorchester zugedacht.
Mehr als 200 Personen werden sich an den beiden Domkonzert-Abenden beteiligen. Domchor und Domkantorei werden begleitet vom Niedersächsischen Staatsorchester. Als Solisten konnten mit Sabine Ritterbusch (Sopran), Martin Hombrich (Tenor) und Stefan Adam (Bass) hochkarätige Stimmen engagiert werden. Die Leitung an beiden Abenden hat Domkapellmeister Theodor Holthoff.
Der Vorverkauf für die Konzerte beginnt heute im Ticket-Center sowie im Diözesanmuseum. Dr. Paul Thissen führt am 7. März (20 Uhr) in der Paderborner Kaiserpfalz in das Werk ein.

Artikel vom 15.02.2005