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Transparentes
mit Farbtiefe

Neue Objekte in Glasgalerie Peters

Paderborn (WV). Mit Glasobjekten und Bildern des tschechischen Künstlers Petr Beránek setzt die Galerie der Paderborner Glasmalerei Peters ihre Ausstellungstätigkeit fort.

Von Sonntag an zeigt der in der Schweiz lebende experimentierfreudige Glaskünstler eine Auswahl seiner vor allem für den Innenbereich gedachten Werke. Beránek arbeitet überwiegend im Bereich des heiß verformten Glases und des Zusammenfügens mehrerer Glasplatten, wobei auch Metalle mit eingeschmolzen werden können. Zum Glas ist der in Prag geborene Künstler eher zufällig gestoßen, denn eigentlich hatte er sich auf einer privaten Kunstschule in der Nähe von Basel mit der Malerei beschäftigt. Während einer Projektwoche in einer Glasfachschule entdeckte Beránek dann das transparente Material für sich.
Seine Arbeitsweise ist aufwändig. Da sich der malerisch ausgebildete Künstler vor allem für die »Tiefe« der Farbe interessiert, färbt und brennt er zunächst eine nur zwei Millimeter dünne Grundplatte mit speziellen, meist transparenten Pigmenten. Um die gewünschte »Tiefe« zu erzeugen, werden die dünnen Gläser bis zu vier Mal gebrannt. Diese farbigen Glasplatten zerschneidet Beránek dann und ordnet sie auf einer etwa doppelt so dicken Glasplatte an. »Ich komponiere Flächen«, erläutert er selbst seine Arbeitsweise. Zum Schluss wird oft eine weitere dicke Glasplatte als »Deckel« auf die Komposition gelegt, die komplette »Collage« wird dann bei etwa 850 Grad zu einem flächigen Kunstwerk gebrannt. Diese Glasplatten oder auch Stelen setzt Beránek in einen eigens dafür gefertigten Stahl- oder Steinsockel.
»Grundsätzlich empfehle ich meinen Kunden, das Glasobjekt frei im Raum oder auf einen Tisch oder eine Kommode vor eine weiße Wand zu stellen«, verrät Beránek. »Nur wenige meiner Kreationen verlangen ein stärkeres Licht vor dem Fenster.«
In seinen Bildern, von denen in Paderborn ebenfalls eine Auswahl zu sehen ist, kombiniert der Maler verschiedene Materialien wie Sand oder Holz auf verschiedene Bildträger wie Jute, Baumwolle, Leinen, Papier oder Holz. Der Farbauftrag mit Ei-Tempera und Pigmenten wird nachträglich eingekratzt oder mit Collagen beklebt.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 20. Februar, um 14 Uhr in der Glasmalerei Peters am Hilligenbusch in Paderborn eröffnet.

Artikel vom 15.02.2005