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Einsetzen für das Lebensrecht aller Menschen

Traditioneller Empfang zum Februar im Wittekindshof - Slogan ». . . schön zu leben!«

Rahden (AM). ». . . schön zu leben!« ist der neue Slogan des Wittekindshofes, und er war das Motto zu dem die Diakonische Stiftung Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft zum traditionellen Aschermittwochsempfang eingeladen hatte.

Vor den etwa 250 Gästen in der Wittekindshofer Kapelle in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen veranschaulichte Vorstandssprecher Pfarrer Horst Ritter, wie sich der Slogan ». . . schön zu leben!« immer wieder im Wittekindshofer Alltag konkretisiert.
Mit Nachdruck setzte er sich dabei für das Lebensrecht von Menschen mit Behinderungen ein. »Die Diakonische Stiftung Wittekindshof sagt zu jedem Leben Ja und unterstützt insbesondere Eltern von schwerst-mehrfachbehinderten Kindern, damit sie nicht an der enormen Belastung von Psyche und Physis zerbrechen.«
Horst Ritter berichtete, dass Mitarbeiter, aber auch Angehörige und Schüler, die ein Praktikum im Wittekindshof machen, immer wieder beobachten könnten, dass auch sehr schwer behinderte Menschen sich entwickeln und wenn auch manchmal nur mit einem Augenzwinkern zu verstehen gäben: ». . . schön zu leben!«
Im zweiten Teil seiner Rede berichtete Vorstandssprecher Pfarrer Horst Ritter über den Fünf-Jahresplan, den die Diakonische Stiftung Wittekindshof im Jahr 2001 mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Hauptkostenträger vereinbart hat. In diesem Rahmen wurde einerseits Umbau- und Sanierungsmaßnahmen für vorhandene Wittekindshofer Wohnhäuser und andererseits der Bau von neun mal 24 neuen Wohneinheiten festgelegt. »Zu diesen Neubauten sind wir gezwungen«, so Horst Ritter, »weil wir alte Gebäude nicht kostengünstig sanieren können.«
Ziel sei es, dass durch den Fünf-Jahresplan alle 1 700 Wohnheimplätze für Menschen mit Behinderungen den Vorgaben der Heimaufsicht und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe entsprechen.
Größere Mehrbettzimmer werden durch Einzel- und Doppelzimmer ersetzt, Wohngruppen verkleinert und die Häuser weitgehend barrierefrei gestaltet, damit sich auch Menschen mit Rollstühlen gut bewegen können. Alle neuen Häuser sind Ersatzbauten durch die sich die Gesamtplatzzahl des Wittekindshofes nicht erhöht.
Mit Hilfe von Schaubildern verdeutlichte Horst Ritter, dass sich der Wittekindshof durch die neuen Häuser, aber auch durch Anmietung und Kauf von Gebäuden zu einem regionalen Anbieter entwickelt, der Menschen mit Behinderungen an vielen verschiedenen Orten im Kreis Minden-Lübbecke und Herford Wohnmöglichkeiten biete.
Neben der stationären Rund-um-die-Uhr-Versorgung werde dabei zunehmend das ambulant Betreute Wohnen ausgebaut, bei dem Menschen mit Behinderungen weitgehend selbstständig in der eigenen Wohnung leben und nur noch stundenweise durch Mitarbeiter des Wittekindshofes betreut und beispielsweise bei Behördengängen begleitet werden.

Artikel vom 15.02.2005