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Benjeshecke fördert Leverner Tierwelt

Arbeitseinsatz des Heimatvereins - Biotope durch Zurückschneiden von Holz gepflegt

Levern (ko). Die Helfer nahmen es gelassen: »Das ist eben Natur.« Trotz Dauerregens machten sich Mitglieder des Heimatvereins und »Paten« der beiden Biotope am Heilbad sowie am alten Schulwald an die Arbeit, um Gestrüpp zu beseitigen und die Kopfweiden zu stutzen. Die abgesägten Äste wurden zu Benjeshecken aufgehäufelt.

Mitte der 70-er Jahre wurden die zwei grünen Oasen angelegt. Seit fünf Jahren werden dort Maßnahmen in Angriff genommen, damit sich Flora und Fauna möglichst optimal entfalten können. Wie Martin Langenberg erklärte, müssen die Äste der Kopfweiden abgeschnitten werden, da der Stamm sonst unter der schweren Last zusammenbrechen würde.
Das kurze Geäst der Weide ist für viele Vögel in der nahenden Brutsaison ein idealer Nistplatz. Die Äste könnte man, wenn man sie richtig anschneidet, auch einfach in den Boden stecken. Dann würde daraus eine neue Kopfweide wachsen.
Früher wurden aus den Weidenästen Körbe geflochten. Das Holz der Stämme diente außerdem den Holzschuhmachern. Heute gibt es keine wirtschaftliche Nutzung mehr.
Die Benjeshecke ist mehr als nur ein bloßer Haufen mit Ästen. Sie ist ein idaler Nistplatz für Buschbrüter. Im Winter bietet sie Tieren einen Platz für den Winterschlaf. Die Idee des Erfinders Hermann Benjes war genial: Man schüttet einen Wall aus Strauchschnitt, Ästen und Laubmaterial auf und überlässt den Rest der Natur. Vögel tragen Samen von Strauchfrüchten herbei und was dann wächst, ist das, was an diesem Standort am besten gedeihen kann. Bei der Benjeshecke handelt es sich um eine bis zu drei Meter breite und 1,5 Meter hohe Gestrüppbarriere. Sie beginnt als Krauthecke, endet aber im Laufe der Zeit durch die eingetragenen Samen als Feldhecke.
Der Benjeshecke werden viele Vorzüge zugesprochen: Sie macht einen Wildzaun überflüssig, wird als Schmetterlings- und Bodenbrüterparadies betrachtet und kann zur Anlage von Feldholzinseln und Vernetzungsstrukturen verwendet werden.
Wie Martin Langenberg weiter erklärte, will der Heimatverein die Biotope etwas ausheben. Auf dem Boden würde zu viel Laub liegen, das dort verrotte und dem Biotop Sauerstoff entziehe.

Artikel vom 15.02.2005