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Hilfe für Marienkirche ist noch nicht vom Tisch

Restaurierung und Antrag von Pastor Joachim Cruse wird in den Ratsfraktionen beraten

Verl (köh). Auch wenn der Haupt- und Finanzausschuss nein gesagt hat (VERLER ZEITUNG vom 10.2.), ist die Entscheidung über einen möglichen Zuschuss der Gemeinde für die Restaurierungen in der Kaunitzer Marienkirche noch offen. Das machten vor allem SPD und FWG deutlich.

Und auch Josef Dresselhaus von der CDU unterstrich: »Erst im Rat wird endgültig entschieden.« Ansonsten hüllte sich die Union in Schweigen. Wir haben am Mittwoch Fraktionssitzung«, sagte Dresselhaus, »da wird das auf jeden Fall Thema sein. Ansonsten will ich momentan dazu nichts sagen.« Sein Kaunitzer Fraktionskollege Josef Lakämper schloss sich dieser kurzen Ausführung an. Und auch Bürgermeister Paul Hermreck wollte vor der Ratssitzung »das Thema nicht kommentieren«. Pastor Joachim Cruses harsche Kritik an Politik und Verwaltung mochte er aber so dann doch nicht stehen lassen: »Der Heilige Geist ist da offenbar nicht auf sein Haupt herabgekommen als er das gesagt hat.« Wie berichtet hatte Cruse angedroht, mit der Kommune auf Konfrontationskurs zu gehen, den Dorfentwicklungsplan nicht zu unterstützen und möglicherweise auch die Kirche nicht mehr als Ort öffentlicher Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.
Udo Fuchs (SPD) erklärte, die SPD sei nicht grundsätzlich gegen eine Unterstützung der Kirchengemeinde. »Wir wollen aber erstmal mit dem Denkmalamt reden und in der Fraktion alle Gesichtspunkte diskutieren«, betonte er. Cruses Hinweis, die Kirche sei ja auch Ort für Konzerte, sieht Fuchs als ein gerechtfertigtes Argument an, über das nachgedacht werden müsse. Im übrigen sei er überrascht von der Reaktion des Pastors. »Nachdem Josef Lakämper im Ausschuss die finanzielle Situation dargelegt hatte, hatte ich den Eindruck, alles sei in Ordnung.«
Auch Detlef Zimmer von der FWG ist durchaus bereit, noch mal neu über eine Förderung nachzudenken. »Aber man muss dabei einen Weg finden, bei dem man keinen Präzedenzfall schafft, der dann auch Forderungen von anderen nach sich zieht«, erklärte er. Cruses Drohung, den Verkauf kirchlicher Grundstücke zu verweigern, sei nicht zu verstehen. »Er kann ja auch genauso gut verkaufen und den Erlös für die Finanzierung einsetzen«, meint Zimmer. Im übrigen sei ja auch das Generalvikariat erstmal gefordert, der Gemeinde zu helfen.
Georg-Peter Manuth (FDP) sieht keinen Handlungsbedarf und freut sich darüber, dass auch die Ratsmitglieder, die der katholischen Gemeinde verbunden seien, sich für das Gleichheitsprinzip ausgesprochen hätten. Wenn es aber neue Überlegungen gebe, wolle sich die FDP diesen nicht verschließen. Manuth: »Diese müssten aber für die politische Kommune von Vorteil sein.«

Artikel vom 12.02.2005