12.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nachbarn zur
Wachsamkeit
aufgerufen

Randale-Partys an Kapellenschule

Von Michael Delker
Gütersloh-Avenwedde (WB). Für Schulleiterin Monika Scharf ist das Maß jetzt voll. Seit dem Herbst treibt eine Jugendclique auf dem Gelände der Kapellenschule in Avenwedde ihr Unwesen. Meistens an den Wochenenden veranstalten die jungen Erwachsenen dort Zechgelage und sorgen für Randale.

Die Schmerzgrenze war für die Lehrer der Kapellenschule am letzten Januar-Wochenende erreicht. Nicht nur, dass leer getrunkene Bierflaschen, Grünanlagen und Freizeitgeräte auf dem Schulhof in Avenwedde zerstört wurden - auch fanden sich an den Wänden Hakenkreuzsymbole und neonazistische Texte. »Wir haben umgehend die Polizei eingeschaltet. Jetzt ermittelt die Kripo Bielefeld«, berichtet Monika Scharf im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Zwar hat der Hausmeister die Schmierereien umgehend beseitigt, doch hinnehmen will die Kapellenschule die Randale nicht mehr. »Besonders die vielen kaputten Alkoholflaschen stellen eine gesundheitliche Gefährdung für unsere Schüler dar«, ist Monika Scharf erbost.
Um die Randale-Partys der Jugendlichen zu unterbinden, hat sich die Schule mit einem Schreiben an die Nachbarn gewandt. Monika Scharf bittet darin um Wachsamkeit - besonders an der Wochenenden. »Sollten Sie in den Abendstunden eine auffällige Zusammenrottung von Jugendlichen oder junger Erwachsener auf dem Schulgelände bemerken, dann melden Sie sich bitte umgehend bei der Polizei«, heißt es in dem Schreiben.
Das Problem ist die Lage der Schule am Dr. Thomas-Plaßmann-Weg. Das Gebäude hat eine U-Form, weshalb das Treiben auf dem Schulhof nur schwer einsehbar ist. »Wir hoffen, dass wir die Nachbarn sensibilisieren können und dass auch die Jogger die Augen auf halten, die am Wochenende den Dr. Thomas-Plaßmann-Weg nutzen«, sagt die Schulleiterin.
Der Aufruf zu mehr Wachsamkeit ist nicht die einzige Maßnahme, die unternommen wurde. Die Außenbeleuchtung leuchtet jetzt abends länger, und der Hausmeister startet regelmäßig Kontrollgänge. Außerdem hat die Polizei zugesagt, an der Kapellenschule regelmäßig Streife zu fahren. »Wir werden dieses Verhalten nicht mehr schweigend hinnehmen. Deshalb muss ein klares Signal nach außen gehen«, erklärt Monika Scharf, warum sie die Initiative ergriffen hat. Zumal die Schule offenbar nicht die einzige Einrichtung ist, die ein Problem mit der Randale hat. Auch an der Herz-Jesu-Kirche soll es in der Vergangenheit zu Übergriffen gekommen sein.

Artikel vom 12.02.2005