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Willi Vonde: »Hier soll es
nicht erst Tote geben«

Germeter wollen eine Geschwindigkeitsbegrenzung

Von Jürgen Vahle
Germete (vah). Mit notfalls drastischen Mitteln will der Germeter Bezirksausschuss erreichen, dass auf der Ostwestfalenstraße in Höhe der Ausfahrt zum Luftkurort eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingerichtet wird. Die Mitglieder votierten bei der konstituierenden Sitzung am Donnerstag dafür, notfalls sogar eine Demonstration auf der Bundesstraße zu organisieren.

Ein Antrag des Bezirksausschusses vom November war vom Kreis abgelehnt worden. Die Germeter hatten gefordert, in beiden Richtungen an der Ausfahrt Germete die Geschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer zu drosseln und das Tempolimit von Starenkästen überprüfen zu lassen.
Dies hatte der Kreis mit Hinweis auf Zahlen aus einer im Jahr 2000 vorgenommenen Verkehrszählung abgelehnt. Zudem war die Behörde der Meinung, dass aus Germete kommende Fahrer sowohl in Richtung Autobahn als auch in Richtung Kreuzung B 7/B 252 mehrere Hundert Meter Einsicht hätten. Die Gefahr sei gering.
Diese Begründung löste am Donnerstag bei den Germeter Ortsvertretern nur Kopfschütteln aus. Der Verkehr habe schließlich seit der Zählung stark zugenommen. Alleine die Firma »Germeta« schicke mittlerweile bis zu 70 Lastwagen pro Tag über die Ausfahrt auf die OWL-Straße, berichtete Vonde. Darüber hinaus würde spätestens nach Fertigstellung der Brücke B 7/B 252 die Geschwindigkeit der Autos aufgrund der fehlenden Ampel-Pausen weiter zunehmen. Schon jetzt werde sowohl aus Richtung Autobahn wie auch aus Richtung Kreuzung kommend viel zu schnell gefahren und überdies noch waghalsig vor der Ausfahrt überholt. Zuletzt habe es zwei Unfälle innerhalb kürzester Zeit gegeben.
In den kommenden Jahren werde sich nach Ansicht von Bezirksausschuss-Vorsitzenden Willi Vonde die Situation auf der Straße noch verschärfen. Schon jetzt sei die Zahl der Autos so groß, dass die Germeter in Stoßzeiten minutenlang warten müssten, um auf die Bundesstraße zu gelangen. Vor allem für die zahlreichen Lastwagen, Baufahrzeuge und Trecker, die nur in Schrittgeschwindigkeit auf auf die Fahrbahn fahren könnten, sei die B 252 mittlerweile zu einem Risiko geworden. »Ich wundere mich, dass dort noch nichts Gravierendes passiert ist«, argumentierte auch Landwirt Hans-Josef Tillmann.
Er konnte ebenso wie weitere Mitglieder des Bezirksausschusses von »haarigen Fahrmanövern« an der Ausfahrt berichten. »Hier soll es nicht erst Tote geben, bevor der Kreis Höxter als Genehmigungsbehörde etwas unternimmt«, machte Vonde deutlich.
Der Germeter Ortsvorsteher, der auch Fraktionsvorsitzender der CDU im Warburger Rat ist, will das Thema nun auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am Dienstag, 1. März, setzen lassen. »Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen«, machte der Germeter Ortsvorsteher deutlich. Sollte auch der von den Germetern erhoffte Appell des Rates nichts bringen, müsste eben die Bundesstraße im Rahmen einer angemeldeten Demonstration an einem Freitag für eine Stunde lahm legen.
Im Vorfeld der Diskussion hatte Bürgermeister Michael Stickeln die Sitzung im Haus des Gastes eröffnet. Bei den Wahlen wurde Willi Vonde einstimmig für die kommenden fünf Jahre erneut zum Bezirksausschussvorsitzenden gewählt. Vertreten wird er von Ernst Isenberg (CDU) aus Wormeln.

Artikel vom 12.02.2005