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Einzelhandel kommt
auf den Prüfstand

Gutachter schon in dieser Woche an der Heder

Von Marion Neesen (Text und Foto)
Salzkotten (WV). In dieser Woche kommt der Einzelhandel in Salzkotten auf den Prüfstand. Gibt es genügend oder zu wenig Lebensmittel in der Kernstadt, sind weitere Supermärkte betriebswirtschaftlich sinnvoll oder nicht mehr zu verkraften und welche Güter fehlen so ganz in Salzkottens Innenstadt -Ê eine Antwort auf all' diese Fragen und vor allem Entscheidungshilfe mit Blick auf die Stadtentwicklung erhoffen sich Salzkottens Kommunalpolitiker von einem neuen Einzelhandelsgutachten.

Ende Januar war die Finanzierung des Gutachtens (16 000 Euro) noch nachträglich und nicht ganz unumstritten in den Haushaltsplan 2005 aufgenommen worden. Bereits am heutigen Montag wird ein Mitarbeiter der Unternehmensberatung BBE aus Köln die Sälzerstadt genauer unter die Lupe nehmen. Das gleiche Unternehmen hatte schon im Jahre 1999 die Einzelhandelsstruktur in Salzkotten untersucht. »Dieses Gutachten lässt sich jedoch nicht so einfach auf 2005 übertragen«, so Salzkottens Wirtschaftsförderer Ulrich Berger, »sowohl das Flächenangebot als auch das Ausgabeverhalten der Kunden haben sich natürlich verändert.«
In einem ersten Schritt soll nun zunächst das Angebot an Lebensmitteln untersucht werden. Dabei werde sowohl eine Bestandsaufnahme gemacht als auch das Ausstattungsniveau (Discounter/Nahversorger) geprüft. Hier sollen Versorgungsüberschüsse und -lücken aufgedeckt werden.
Auch das Zusammenspiel zwischen den Bereichen Geseker Straße, Paderborner Straße und Tudorfer Straße mit der Kernstadt (Lange Straße/Wallgraben) soll in die Untersuchung einbezogen werden. »Wichtiger Punkt bei der Auftragsvergabe war, dass erste Ergebnisse bereits in vier Wochen vorliegen«, so Ulrich Berger. Denn bekanntlich gebe es für das Gelände Claes an der Tudorfer Straße und an der Geseker Straße (Niggemeier) bereits interessierte Investoren. Hier müsse jedoch geprüft werden, was betriebswirtschaftlich sinnvoll sei. Im zweiten Schritt der Einzelhandelsanalyse wird dann das gesamte Stadtgebiet mit den Ortschaften und den unterschiedlichen Angeboten im Einzelhandel untersucht.
Hier erhofft sich der Salzkottener Wirtschaftsförderer Anregungen und Aufschluss darüber, wie man in Salzkotten dem Leerstand entgegenwirken kann. Sowohl in der Lange Straße als auch in der Vielser- und Klingelstraße gibt es weiterhin ungenutzte Geschäftsräume. Sogar in Sichtweite des Rathauses schloss vor einiger Zeit das traditionsreiche Schuhhaus Eltgen. Der Leerstand in Salzkotten habe unterschiedliche Gründe. Zum einen seien es Objekte in 1A-Lage, in deren Bausubstanz investiert werden müsse, andere Immobilien seien zwar neu, aber nur in 1B-Lage. »Wir hoffen auf Impulse, wie wir die Eigentümer und mögliche Investoren auch seitens der Stadt unterstützen können«, rechnet Ulrich Berger mit konkreten Anstößen aus dem Gutachten.

Artikel vom 14.02.2005