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Post in Kaunitz hat gute Chance

Bundestagsabgeordneter Klaus Brandner zu Gast beim Bürgermeister

Verl (peb). Frisch gebräunt und gerade aus dem Urlaub auf Fuerteventura zurück, hat der Verler Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner am Freitag Bürgermeister Paul Hermreck und Erste Beigeordnete Susanne Koch einen Besuch im Rathaus abgestattet. Im Gepäck hatte er vor allem eine gute Nachricht für die Kaunitzer: Die Postversorgung werde dort wohl übergangslos gewährleistet sein.

Neben Bürgermeister Hermreck habe auch er sich für den Erhalt der Postversorgung in Kaunitz stark gemacht und seine »guten Kontakte« zum Gelben Riesen genutzt. Von dort hab er die Zusage, dass die Post AG kurz vor dem Vertragsschluss mit dem künftigen Betreiber einer Partnerfiliale stehe, der vom 1. April an den Service übernehmen würde.
Wie am Donnerstag berichtet, gibt die Bäckerei Schumacher den Postservice zum 31. März auf, weil sie sich mit der Post nicht über die Bedingungen für eine Weiterführung einigen konnte. Wer im Auftrag der Post deren Service in Kaunitz künftig voraussichtlich anbieten wird, wollte auch Postsprecher Achim Gahr auf Anfrage nicht kommentieren, »solange der Vertrag nicht unterzeichnet ist«.
Mit der Bäckerei Schumacher steht die Post AG aber offenbar nicht in Kontakt, um über eine Weiterführung des Postangebotes zu verhandeln: Dort wäre man zwar bereit, neu zu verhandeln, es gebe derzeit aber keine Gespräche, so Ruth Schumacher, Ehefrau des Betreibers der Partnerfiliale Rudi Schumacher.
Ein weiteres Thema beim Besuch des Abgeordneten im Verler Rathaus war die Umsetzung der Arbeitsmarktreform - und Brandner musste sich die Kritik Paul Hermrecks anhören: Eigentlich wolle der Bund die Kommunen finanziell entlasten, tatsächlich zahle Verl im Rahmen einer Umlage für Hartz IV nun 700 000 Euro drauf. »Das ist unfair, dass uns Hartz IV so belastet«. Klaus Brandner betonte indes, dass es bei der Arbeitsmarktreform weniger um die finanzielle Seite gehe, sondern vor allem darum, strukturelle Verbesserungen zu schaffen, damit Menschen wieder ins Arbeitsleben zurückkehren können. Immerhin gebe es - zumindest theoretisch -ĂŠeine Möglichkeit, diejenigen Kommunen wie Verl, die im Einzelfall draufzahlten, über einen Finanzausgleich zu entlasten. Allerdings gebe es derzeit eher geringes Interesse daran, einen solchen Finanzausgleich tatsächlich umzusetzen.
Brandner erklärte sein großes Interesse daran, zu sehen, wie Hartz IV in der Gemeinde Verl umgesetzt wird. »Es war klar, dass das nicht einfach würde«, dafür hab es zu viele Unwägbarkeiten gegeben. Und es sei auch klar, dass bei diesem Prozess immer mal wieder »nachjustiert« werden müsse. Die Debatte über die Umsetzung von Hartz IV habe er in Verl als durchaus positiv erlebt. Und Kämmerin Susanne Koch bestätigte: »Wir haben versucht, das ganze engagiert anzugehen«. Das befürchtete Chaos sei denn auch ausgeblieben.

Artikel vom 12.02.2005